Den Begriff „bilingual“ verwenden wir, um ein Angebot zu kennzeichnen, bei dem Sachfächer – Biologie und Erdkunde – in englischer und deutscher Sprache unterrichtet werden.
Why English?
Englisch ist für die Fünftklässler kein Neuland mehr, sie bringen bereits – aus der Grundschule und auch aus ihrem Alltag – vielfältige Kenntnisse der englischen Sprache mit – und der bilinguale Weg mit seinem erweiterten Englischunterricht bietet ihnen die besten Voraussetzungen, darauf aufbauend schnelle Fortschritte zu erzielen. Vorteilhaft ist dabei auch die hohe Motivation, die Begeisterung der Fünftklässler für eben die Sprache, mit der sie täglich in Kontakt stehen (Musik, Film, …).
Bili – what’s that?
Bili-AG
Der erweiterte Englischunterricht zunächst in der Bili-AG (in der 5 und 6) bietet ideale Rahmenbedingungen für einen intensiven Fremdsprachenerwerb. Die zusätzliche Lernzeit im sprachsensiblen Alter, in dem der Erwerb einer Fremdsprache den Kindern relativ leicht fällt, ermöglicht einen schülerzentrierten und handlungsorientierten Fremdsprachenunterricht, der zu einem ausgesprochen zügigen Lernfortschritt beiträgt und dabei – trotz der höheren Anforderungen, die an Eigeninitiative und Lernbereitschaft gestellt werden – den Schülerinnen und Schülern viel Freude bereitet.
Moderner Fremdsprachenunterricht ist stets kommunikativ ausgerichtet und basiert häufig auf szenischer Darstellung und Rollenspielen. In der Bili-AG (1 bzw. 2 Std./Wo.) wird dieser Ansatz ausgeweitet.
Hier ist Zeit beispielsweise für Videoclips und kleine Theaterstücke oder die Moderation einer Modenschau in englischer Sprache. Quasi ganz nebenbei lernt man über die bearbeiteten Themen erste Fachvokabeln der Biologie und Geographie parallel zum Fachunterricht.
Aber auch der geplante Kontakt zu Gleichaltrigen an unserer Partnerschule in Finnland per Mail oder über die sozialen Netzwerke in englischer Sprache wird sicher ein spannendes Erlebnis.
Bili-Biologie und Bili-Erdkunde
Im bilingualen Unterricht in den Sachfächern (Biologie und Erdkunde) erarbeiten sich die Schülerinnen und Schüler die Inhalte und Problemstellungen (wie im Lehrplan vorgesehen) zunehmend in englischer Sprache und erschließen sich so einen erweiterten Blickwinkel und neue Erfahrungen interkulturellen Verstehens. Sie erwerben die Kompetenz, besondere fachspezifische Fragen in Biologie und Erdkunde sprachlich und fachlich angemessen in Englisch zu erörtern, und dies (fast) wie in der Muttersprache, differenziert, sicher und fließend. Dazu bekommen sie in den Stufen 7 und 8 jeweils eine Stunde zusätzliche Lernzeit.
Bilinguales, anwendungsorientiertes Lernen eröffnet unseren Schülerinnen und Schülern den Weg zu einer annähernden Zweisprachigkeit.
Die Bili-AG in den Klassen 5 und 6 wird so gelegt, dass man auch an der Bläserklasse teilnehmen kann. In den Zeugnissen wird ein bilingual erteiltes Sachfach mit dem Zusatz der Unterrichtssprache versehen (z.B. Erdkunde bilingual deutsch-englisch).
Bei erfolgreichem Abschluss des bilingualen Bildungsgangs (nach der Klasse 9 bzw. 10) erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat, in dem die Fächer und der Stundenumfang des bilingualen Unterrichts ausgewiesen werden.
Why that?
Im Zeitalter von Globalisierung und europäischer Integration wollen wir die Kinder auf berufliche Herausforderungen in der Zukunft vorbereitet wissen.
Fremdsprachenkenntnisse sind heute wichtiger denn je. Dem Englischen kommt als „lingua franca“, also als Weltverkehrssprache, dabei eine zentrale Rolle zu. In den Bereichen Wirtschaft, Recht, Politik und Gesellschaftswissenschaften und selbstverständlich in den Naturwissenschaften sind sehr gute Englischkenntnisse inzwischen unumgänglich. Und auch schon auf dem Weg in das Berufsleben, also an der Universität, werden die Studenten in einer Reihe von Fächern mit englischsprachiger Literatur und englischsprachigen Vorlesun-gen konfrontiert. Sie werden vielleicht Austauschsemester im Ausland verbringen oder engagieren sich in internationalen Projekten. Möglicherweise werden sie sich auch für ein vollständiges Studium im Ausland entscheiden.
Mit dem bilingualen Unterricht möchten wir die Lern-motivation der Schüler steigern und dazu beitragen, dass alltägliche englischsprachige Herausforderungen in der Gegenwart mit Selbstverständlichkeit und Begeisterung angenommen werden.
Kinder und Jugendliche werden heute z.B. in Internet, Fernsehen, beim Spielen von Computerspielen aber auch bei Auslandsreisen mit der Familie mit der englischen Sprache konfrontiert. Sie möchten logischerweise verstehen und kommunizieren, dabei hilft der intensivierte Unterricht in englischer Sprache. Bilingualer Unterricht vermittelt zusätzliche Sprachkenntnisse und kann so Motivation freisetzen, sich in der Freizeit mehr mit der englischen Sprache zu beschäftigen (Lesen englischer Jugendbücher, Grübeln über englische Songtexte, Ansehen von Spielfilmen/Serien im englischen Original, Emailfreundschaften ins Ausland). Diese Wechselwirkung zwischen Schule und Freizeit trägt dazu bei, dass die englische Sprache für die Schülerinnen und Schüler zur Selbstverständlichkeit wird, zum Mittel, die Welt besser zu verstehen. Sie wird dann als Bereicherung und nicht als lästiges Schulfach empfunden.
Is that true?
“Es wird sofort alles auf Englisch unterrichtet.”
In Klasse 5 werden die Schülerinnen und Schüler zunächst verstärkt an die Sprache herangeführt. Ab Ende des 6. Schuljahres wird in der Bili-AG der englische Wortschatz um Begriffe aus der Biologie erweitert. Alle anderen Fächer sind wie in den anderen Klassen auf Deutsch. Auch in den darauffolgenden Jahren erfolgt jeweils nur der Unterricht in einem Sachfach (abwechselnd Biologie und Erdkunde) zunehmend auf Englisch. Alle anderen Fächer bleiben auch hier in deutscher Sprache.
„Bili ist viel mehr Arbeit.“
Natürlich bedeutet der bilinguale Unterricht von Beginn an etwas mehr Aufwand und Lernzeit (ab Klasse 5 eine Nachmittagsstunde mehr). Wenn ein Schüler / eine Schülerin jedoch Freude am Lernen und insbesondere an der englischen Sprache hat, ist die Belastung in der Regel nicht viel höher als auf dem „normalen“ Weg. Im Gegenteil, der reguläre Englisch-Unterricht wird durch den offeneren Umgang mit der englischen Sprache in der Regel entlastet.
„Ich kann meinem Kind dann nicht mehr helfen.“
Ziel des bilingualen Unterrichts ist es, eine höhere Sprachkompetenz zu erreichen. Die Inhalte aller Fächer unterscheiden sich dabei nicht vom regulären Bildungsplan.
„Da legt man sich sehr fest und was ist, wenn es dann nicht klappt?“
In der Bili-AG in den Stufen 5 und 6 gibt es ja keine Benotung. Vor der Jahrgangsstufe 7 erfolgt dann noch einmal eine Entscheidung für die Bili-Variante der Sachfächer. Und wenn es dann tatsächlich später Schwierigkeiten geben sollte, kann man zum nächsten Halbjahr immer noch in den regulären Biologie- oder Erdkundeunterricht wechseln. Da aber durchgehend der deutsche Lehrplan im Fokus steht und die Sprache nicht bewertet wird, kommt es erfahrungsgemäß eher selten zum Wechsel.
Nachrichten zum Bili-Angebot
Die Siegerehrung in Düsseldorf
An einem regnerischen Montag fuhren Azra, Melika, Hanzade und Frau Hillebrand nach Düsseldorf, weil sie an dem Bilingualen Erklärfilm- Wettbewerb teilgenommen haben und gewonnen haben.
2. Platz beim ersten landesweiten Bilingualen Erklärfilm-Wettbewerb geht an eine Gruppe der Bili AG der Klasse 6
Die Bili-AG des Europa-Gymnasiums Warstein gewinnt den 2. Platz beim ersten landesweiten Bili-Erklärfilmwettbewerb
Ein fruchtiger Abschluss der Bili-AG von Frau Entian
Zum Abschluss der Unterrichtsreihe „Healthy Food“ hat die Bili-AG Klasse 5 am Montag eine „healthy snacktime“ veranstaltet. Gemeinsam wurden Obst und Gemüse geschnippelt, fruit sticks sowie happy vegetable faces kreiert und natürlich im Anschluss alles mit großem Appetit verzehrt. Ein gelungener Abschluss für das erste Bili-Halbjahr!
Bili club, year 6 – We love farm animals!
Jetzt heißt es Daumen drücken für die Bili AG der Jgst. 6, denn die Schülerinnen und Schüler nehmen mit ihren Erklärvideos zum Thema „Artgerechte Tierhaltung von Nutztieren – animal welfare“ an dem bilingualen Erklärfilmwettbewerb 2023/2024 teil.
Mit viel Engagement haben die Bili-Kinder zunächst in Kleingruppen Informationen zu den von ihnen gewählten Nutztieren zusammengetragen. Dieses Wissen musste dann in eine überzeugende „storyline“ übertragen werden. Dann kam die Qual der Wahl: Was für ein Erklärvideo sollte es werden? So haben sich Lea und Maja zum Beispiel dafür entschieden, auf einem Pferdehof Filmaufnahmen zu machen. Hanzade, Azra und Melika dagegen haben die sogenannte Legetechnik gewählt und mit vielen selbst gestalteten Bildern und Wortkarten die Geschichte von Chicky, dem sympathischen Huhn, erzählt. Die Teilnehmer der Bili AG haben auch in ihrer Freizeit an dem Film gearbeitet und viel Einsatz gezeigt. Nun gilt es abzuwarten, wie die Filme bei der Jury ankommen.
Aber ganz egal wie es ausgeht – die Filme sind wirklich toll geworden und die Bili-Kinder können schon jetzt stolz auf sich sein.
Zu den weiteren Videos …
„Well done“: Zertifikate für zwölf Bili-Absolventen am Europa-Gymnasium überreicht
Keinerlei Berührungsängste mit der englischen Sprache weisen die zwölf Schülerinnen und Schüler auf, die nun aufgrund ihrer Teilnahme am bilingualen Unterricht am Europa-Gymnasium ihre Teilnahme-Zertifikate erhalten haben. Bei ihnen handelt es sich bereits um die „zweite Generation“ innerhalb der Schülerschaft, die den zweisprachigen Unterricht in Deutsch und Englisch am Gymnasium erlebt, der 2017 von der Schule ins Leben gerufen wurde – mit Erfolg: Die Schüler der jetzigen zehnten Klasse, welche in den Jahrgangsstufen 5 und 6 das Prinzip „Bili“ als AG kennengelernt haben, absolvierten in der siebten und neunten Klasse das Unterrichtsfach Biologie sowie in der achten Klasse das Fach Erdkunde in bilingualem Unterricht größtenteils auf Englisch.
Mit zahlreichen „Congratulations“ für die Schülerschaft kamen deshalb auch die betreuenden Fachlehrerinnen Ann-Kristin Schulte und Hanna Budde-Mäkinen daher: „Der unbeschwerte Umgang mit der englischen Sprache wird euch auf jeden Fall jede Menge Vorteile verschaffen – sei es im beruflichen oder im privaten Leben“, wandte sich Budde-Mäkinen an die Schüler. „Es war am Ende ein sehr hohes Sprachniveau, selbst wenn es um vergleichbar komplexe Themen wie Immunbiologie ging. Das ist schon eine bemerkenswerte Leistung“, resümiert die Lehrerin. Mit dem zweisprachigen Unterricht bereite man die Schüler ideal auf ein Leben in einer globalisierten Welt mit Englisch als „Lingua franca“ vor, aber auch der fortgeschrittene Unterricht in der Oberstufe sowie das Angebot der Erlangung eines CAE-Zertifikates der University of Cambridge liegen für die Schüler nun nahe.
David Heine, Warsteiner Anzeiger