„Wer bin ich? Wo möchte ich hin?“

Veröffentlicht am 30. Januar 2024

Während die Mädchen sich im Paulushaus austauschten …

„Wer bin ich? Wo möchte ich hin? Wie funktioniert eine sicherere digitale Kommunikation?“ Mit diesen und anderen wichtigen Fragen beschäftigten sich die Jungen und Mädchen der Jahrgangsstufe 9 des Europa-Gymnasiums Warsteins in der vergangenen Woche im Rahmen der Projekte „Mädchenwelten“ und „Jungenwelten“, die nun schon seit über 25 Jahren an der Schule stattfinden.

… sprachen die Jungen im Gemeindezentrum St. Pankratius über sich und ihre Gefühle.

Fotos u. Text: Marina Luse

 

Während die Jungen vier gemeinsame Tage im Gemeindezentrum verbrachten, machten die Mädchen es sich mit ihren Gruppenleiterinnen im Paulushaus gemütlich. Das Ziel dieser vier Tage ist es, sich auch außerhalb von der Schule mit anderen wichtigen Themen zu befassen. Die 53 Mädchen waren in drei Gruppen eingeteilt und wurden von den vier Lehrerinnen Jasmina Eickmann, Ann-Kristin Hengsbach, Carolin Köneke und Barbara Klauke betreut. Dabei wurden sie von den zwei Externen Julia Maier und Olga Tropmann unterstützt.

Die Themen, mit denen die Mädchen sich in der Woche auseinandersetzten, werden mit der Zeit immer wieder der Aktualität angepasst. Im Vordergrund des Mädchenwelten-Projektes stand in diesem Jahr alles rund um das Thema sichere Kommunikation in der digitalen Welt. Die Neuntklässlerinnen beschäftigten sich mit dem Aspekt „rechtliche Grundlagen“ und überlegten zusammen, wozu sie Social-Media-Apps wie Instagram und Snapchat denn eigentlich nutzen und was sie dort von sich und anderen preisgeben. Im Zusammenhang damit befassten die Mädchen sich mit typischen Rollenbildern der Frau von heute im Vergleich zu früher ebenso wie ihrer Wirkung nach außen. Weitere Themen und Fragen, welche die Mädchen diskutiert haben, waren zum Beispiel das Thema „Grenzen setzen“ und „Nein sagen“. Auch über ihre Zukunftsvorstellung und Träume sprachen sie in kleinen Gruppen. Am letzten Tag drehte sich alles rund um die Themen Liebe, Freundschaft, Verhütung und Hygieneartikel. Die Neuntklässlerinnen hatten die Möglichkeit, anonym Fragen aufzuschreiben, sodass keine Frage unbeantwortet blieb. Jasmina Eickmann betonte: „Es ist wichtig, diese Fragen und Aspekte zu thematisieren, da einige diese leider immer noch als Tabu-Themen ansehen. Wir möchten damit das Selbstbewusstsein der Mädels stärken.” Die Schülerinnen Antje und Finja berichteten: „Uns gefällt dieses Projekt sehr gut, es macht viel Spaß und stärkt die Gemeinschaft der Stufe.“

Die Jungen wurden von den drei Lehrern Claus Finger, Christian Koch und Hendrik Möcker betreut. Außerdem halfen noch drei Externe bei der Durchführung des Projekts: Alex Fromme von der Caritas-Beratungsstelle in Belecke, Florian Teufel vom Malteser Hilfsdienst in Hamm und Carlos Puruncaja als Bundesfreiwilligendienstleistender beim Forum für Jugendarbeit.

Am ersten Tag thematisierten die Jungs die Rollenbilder eines Mannes und stellten sich die Frage: „Was macht einen perfekten Mann aus?“ Sie sprachen in ihren Gruppen über verschiedene Stereotypen und verglichen ihre Ergebnisse mit denen einer Straßenumfrage. Sie befragten unterschiedliche Männer und Frauen auf der Straße und baten diese den, für sie, perfekten Mann zu beschreiben. Am Tag darauf stand der Punkt Erziehung und die Rolle des Vaters auf dem Programm.

Auch die Punkte Sucht und Abhängigkeit spielten eine große Rolle bei den „Jungenwelten“. Dabei diskutierten die Jugendlichen, ab wann eine Sucht als solche ernst zunehmen gilt und was sie von schlechten Angewohnheiten unterscheidet. Auch über mögliche Lösungen und Auswege aus einer Sucht wurde gesprochen.

Die Jungen befassten sich ebenfalls mit Themen wie Freundschaft, Liebe und Verhütung und auch sie hatten die Chance, Fragen und persönliche Anliegen aufzuschreiben, die sie zurzeit beschäftigen, welche dann in den einzelnen Gruppen diskutiert wurden. Die Schüler erklärten, dass sie dieses Konzept sehr gut finden, da „man seine persönliche Hemmschwelle nicht überschreiten musste und es weitergeholfen hat, die Meinung und einige Tipps der Mitschüler zu bekommen“. Ein Schüler fügte hinzu, dass die Aktion das Selbstbewusstsein stärkt und jeder etwas aus den vier Tagen mitnehmen könne. Die Betreuerinnen und Betreuer der Projekte „Mädchen- und Jungenwelten“ sind weiterhin große Befürworter dessen und wollen es in Zukunft auf jeden Fall weiterhin fortführen.

Diesen Beitrag teilen: