„Spurensuche Nationalsozialismus in Auschwitz. Der Alltag der Häftlinge hinter dem Stacheldraht“

Veröffentlicht am 14. Dezember 2021

Unter dem Motto „Spurensuche Nationalsozialismus in Auschwitz. Der Alltag der Häftlinge hinter dem Stacheldraht“ und den besonderen Bedingungen der Pandemie reisten Frau Wolf, Frau Budde-Mäkinen und 46 Schülerinnen und Schülern der Q2 Ende November nach Oświęcim in Polen. Die Gedenkstättenfahrt wurde von Teamern des Internationalen Bildungs- und Begegnungswerkes Dortmund organisiert und begleitet. Die erfahrenen polnischen Teamer Theresa, Anna, Barbara und Marek bereicherten die Spurensuche durch ihre herzliche und offene Art.

Das abwechslungsreiche und kurzweilige Programm, welches den Schülerinnen und Schüler sowohl das jüdische Leben in Polen vor dem Einmarsch der Deutschen im September 1939 als auch den Holocaust, dem Völkermord an circa sechs Millionen Juden, näherbrachte, gipfelte in einem Zeitzeugengespräch mit der Auschwitzüberlebenden Lydia Maximowicz. Neben den Stadtführungen in Oświęcim und Krakau, bei denen die jüdische Kultur und das jüdische Leben im Vordergrund standen, gehörten auch andächtige Momente wie der Besuch des Stammlagers oder des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau zu den emotionalen Höhepunkten der Reise. Besonders in Erinnerung geblieben, ist der Besuch der Ausstellung des ehemaligen KZ-Häftlings Marian Kołodziej in Harmeze durch die ein Mönch führte. Im Rahmen zweier Workshops erhielten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit sich unter anderem intensiv mit der Verfolgung von Sinti und Roma zu beschäftigen und verschiedenste Quellen zu erforschen.

Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gestalteten die Schülerinnen und Schüler selbst eine Abschiedszeremonie, an der Stelle, der Rampe, an der die Nationalsozialisten die Arbeitsfähigen von den Arbeitsunfähigen, die sie direkt in die Gaskammern schickten, selektierten. Dort legten sie einen Blumenkranz nieder, zündeten Kerzen an, sprachen ein Gebet und fanden sowohl erinnernde als auch mahnende Worte. So bleibt diese Reise ein Auftrag zu gedenken und niemals zu vergessen.

 

Ben Masiak schrieb als Dank an die Teamer vor Ort ein Gedicht, mit welchem dieser Bericht schließt:

„Polen – egal aus welcher Perspektive betrachtet,

gefangen, verhunzt, gequält, missachtet.

Des Menschen Asche über Ost verstreut.

In Baracken und Öfen hielt man sie fest,

was uns dazu verlasst, sogar bis heut,

das tragische Inferno und dessen Rest,

den weiteren Überlebenden

als Symbol, als Mahnmal weiterzugeben.

Doch was wäre jenes Erlebnis?

Ohne Führung, Wissen oder dem Verständnis,

was hier einst geschah,

ohne Anna, Theresa, Marek oder Barbara.

Die uns leiteten, uns einwiesen,

uns begleiteten durch jedes Hoch und Tief.

Und, das Wichtigste noch nicht genannt,

mit Gewissen und Verstand.

Mit Persönlichkeit, egal zu welcher Zeit,

mit uns weinten, mit uns strahlten,

weswegen wir euch sagen – habt unseren Dank.“

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