Endlich Glasfaser statt Kupfer

Veröffentlicht am 19. November 2022

Freude im Europa-Gymnasium über Anschluss an schnelles Internet

„Die letzte Hürde ist gefallen, endlich haben wir freie Bahn“, so Schulleiter Bernd Belecke. Sein Grund zur Freude: Seit Anfang November hängt das Europa-Gymnasium am Glasfasernetz. Noch aber laufen die alten Kupferkabel und der neue Anschluss parallel, bis die Alt-Verträge auslaufen. Und auch für die Nutzer werden erst nach und nach die Zugänge ins schnelle Glasfaser-WLAN freigeschaltet.

Zum Bild:
Auch das Europa-Gymnasium ist nun ans schnelle Glasfasernetz angeschlossen – darüber freuen sich Schulleiter Bernd Belecke, Technikfachmann Alexander Goetz, Schülervertreter Lars Herholz, Wirtschaftsförderer Dirk Risse, Fabian Schmidt und Heiko Grebe (Innogy Westenergie) sowie Beate Eickhoff von der Stadt Warstein (von rechts).

Rund 700 Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen sind im Europa–Gymnasium im Internet unterwegs. Mit ihren iPads ebenso wie mit ihren Handys. Hinzu kommen noch mehr als 60 Lehrkräfte mit ihren digitalen Endgeräten, dazu noch diverse Schulcomputer und andere technische Geräte wie Drucker. „Dann sind mal eben locker 1 000 Geräte im Netz“, so Alexander Goetz, er kümmert sich in der Schule federführend um den IT-Bereich. Der bislang genutzte „Router für Privathaushalte“, andere Lösungen seien nicht verfügbar, sei dann schon mal „bis zum Anschlag“ ausgelastet. Und das hatte durchaus zur Folge, dass die Suche oder der Download aus dem Internet zur nervenzehrenden und zeitraubenden Aufgabe wurde, wie Lars Herholz als Mitglied der Schülervertretung bestätigen konnte. Er gehört bereits zu den Schülerinnen und Schülern, die in dem seit Anfang des Monats freigeschalteten Glasfasernetz unterwegs sind – anfangs aber ohne es zu wissen. „Ich habe mich gewundert über gutes Netz“, die Auflösung dafür lieferte später Alexander Goetz mit der Info über die neue Verbindung. Rund 180 Geräte sind inzwischen über Glasfaser im Internet, darunter unter anderem die 6. Klassen, alle an ukrainische Kinder ausgegebenen Leihgeräte sowie natürlich die Lehrerinnen und Lehrer. „Bis Ende des Jahres sind alle drin“, verspricht Schulleiter Bernd Belecke.

„Endlich muss man sich keine Gedanken mehr über die Technik machen, sondern kann sich auf die Pädagogik fokussieren“, freut sich Alexander Goetz. Bernd Belecke hat es selbst auch oft genug zu spüren bekommen, wenn „nichts mehr im Unterricht ging“: „Früher war nichts schlimmer, als wenn der Kopierer ausfällt, jetzt ist es das WLAN…“ Der Glasfaseranschluss sei „schon dringend“ gewesen, so Bernd Belecke. Zwar sei es schön, dass alle mit iPads ausgestattet seien, unschön sei es aber, wenn man digitalen Unterricht vorbereitet habe, dann aber nichts funktioniere. „Es ist schlecht, wenn man dann doch die Kreide in die Hand nehmen muss.“ Zum Glück gebe es, auch mit Blick auf einen Blackout, das analoge Backup für Beamer, Whiteboards und moderne Technik. Erst jüngst beim Tag der offenen Tür für die Viertklässler und deren Eltern wurde beim Rundgang stets auch noch auf die klassische grüne Tafel verwiesen: „Davon haben wir uns noch nicht verabschiedet.“ Innerhalb der Schule sei man von der schnell fortschreitenden Digitalisierung, letztlich begünstigt durch die Corona-Zeit und den Distanzunterricht, von der „rasanten Entwicklung“ überrascht worden. „Mein Vorgänger hat noch für WLAN in der Schule Spendengelder gesammelt“, inzwischen habe man mit einem eigenen Server im Haus, Accesspoints in jedem Raum und vielen Kabelverbindungen ein hervorragendes Netz aufgebaut, das nun endlich auch über die passende Leitung nach draußen verfügt.

Große Datenleitungen verleiten natürlich auch zu anderen Nutzungen: „Ob Netflix, Tiktok oder Youtube, das ist beim Monitoring alles zu sehen“, so Alexander Goetz – und zwar nicht nur die aufgerufenen Seiten, sondern eben auch die Nutzernamen. „Man wird nochmal mit dem ein oder anderen Schüler sprechen müssen“, lautet daher die Ansage, zudem werde man bei den „pädagogischen Steuerungssystemen“ nachregulieren und „alles sperren, was nicht in die Schule gehört“. Damit die Mädchen und Jungen bereits früh lernen, wie die iPads funktionieren und zu nutzen sind, ist im zweiten Halbjahr der Fünftklässler das Fach Informatik in den Stundenplan aufgenommen worden. Dort erhalten sie die „Basiskompetenz“ zur Nutzung in allen Fächerbereichen, quasi den „Tabletführerschein“. Und kommen die Schülerinnen und Schüler dann doch vom Weg ab, kann die Lehrkraft immer regulierend eingreifen, beispielsweise durch das gezielte Freigeben oder Sperren von Apps.

Diesen Beitrag teilen: