Durch ein überspitztes Video zum Einstieg sollten die Schülerinnen und Schüler vorab ein Gefühl und eine erste Meinung zum Thema Organspende entwickeln, sofern sie sich nicht schonmal mit dem Thema befasst hatten. Johanna Stracke erklärte: „Es ist wichtig, notwendige Informationen zu erhalten, um eine Entscheidung treffen zu können, bevor es zu spät ist.“
Zuerst behandelten sie das Thema der Lebendspende und der tatsächlichen Organspende nach dem Tod. Anschließend erklärte die Referentin den Schülern die gesetzlichen Regelungen und sie sprachen über Fragen wie „Was kann ich eigentlich alles spenden?“ und „Wer kommt als Spender überhaupt in Frage und wer nicht?“.
Im Anschluss präsentierte die Medizinstudentin den Jugendlichen eine Grafik, welche die Bereitschaft der Bürger zur Organspende abbildete, und erzählte ihnen, wie eine solche Spende abläuft und was es dabei alles zu beachten gilt. Zunächst erklärte Stracke, dass man die meisten seiner Organe erst spenden kann, sollte ein irreversibler Hirnfunktionsausfall diagnostiziert worden sein. Dieser wird umgangssprachlich oft als Hirntod bezeichnet. Des Weiteren sprachen sie über die Kriterien einer solchen Diagnose und wie die Untersuchungen dessen ablaufen. Auch befassten sie sich mit der Frage, wie das gespendete Organ vom Spender zum Empfänger gelangt und nach welchen Kriterien dort entschieden wird, wer dieses erhält. Dabei spiele vor allem die Dringlichkeit und die Erfolgsaussicht eine ausschlaggebende Rolle. Stracke erklärte auch, dass nur ein Fünftel des Organbedarfs gedeckt werden kann, was bedeutet, dass nur 20 Prozent der Bedürftigen eine dementsprechende Organspende erhalten. Außerdem behandelten die Schüler das Thema der langfristigen Einschränkungen nach Erhalt eines Spenderorgans und dessen positiven Effekte und spürbaren Verbesserungen. Auch sei es wichtig, Organhandel und damit zusammenhängende Skandale nicht unter den Teppich zu kehren. Trotzdem solle man sich bewusst sein, dass es zwischen Organvergabe und Organspende zu differenzieren gilt, so Stracke.
Aufgrund solcher Vorfälle und dem unzureichenden Wissen und fehlender Informationen über die Diagnostik des Hirntods, falle es vielen Menschen schwer, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Um diese Hürde zu überwinden und die Hemmschwelle niedriger zu halten, haben die Studierenden diese Initiative ins Leben gerufen. Die Referentin appellierte: „Es ist wichtig, sich bereits zu Lebzeiten mit dieser Thematik auseinanderzusetzen und den Angehörigen im Fall der Fälle die Entscheidung abzunehmen. Ob ja oder nein spielt in dieser Hinsicht keine Rolle.“ Zum Abschluss hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, untereinander bestimmte Fragen zu diskutieren. Beispielsweise unterhielten sie sich über Dilemma-Situationen und befassten sich mit der Frage, inwiefern die Kriterien Erfolgsaussicht und Dringlichkeit bei der Vergabe eines Spenderorgans eine Rolle spielen sollten. Viele Schüler gaben zu, sich mit dem Thema noch nicht detailliert auseinandergesetzt zu haben. Jeder konnte in dieser Veranstaltung etwas lernen und hatte die Chance, einen Spenderausweis mitzunehmen, um sich in Ruhe damit zu beschäftigen und auch eine Entscheidung festzuhalten.
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