Virtuell durchs Europa-Gymnasium

Rundgang im Internet ermöglicht Einblicke in „lebendige und bunte Schule“

In einem virtuellen Rundgang kann man sich ab sofort im Europa-Gymnasium Warstein umschauen. Zur Freude von Schulleiter Bernd Belecke und einigen Siebtklässlern hat Fotograf Christian Clewing mit den 127 Aufnahmen ein buntes und lebendiges Schulleben dokumentiert.

Es ist ein besonderes Kläppchen, das das Europa-Gymnasium Warstein an diesem 3. Adventswochenende öffnet: Ab sofort kann die Bildungseinrichtung im Schorenweg in einem virtuellen Rundgang im Internet besucht und besichtigt werden – inklusive Einblicken nicht nur in alle Klassen- und Fachräume, sondern auch über das Schulleiterbüro bis ins Lehrerzimmer. 127 Bilder mit Rundumsichten verknüpfte Fotograf Christian Clewing dafür miteinander. Herausgekommen ist zur Freude von Schulleiter Bernd Belecke ein „beeindruckender Einblick in eine lebendige und bunte Schule“.

Vor über einem Jahr entstand die erste Idee für einen virtuellen Rundgang durch das Gebäude. Ein Hintergedanke damals: Auch in Corona-Lockdown-Zeiten und einem möglichen Besuchsverbot sollten Viertklässler und ihre Eltern so die Möglichkeit bekommen, einen Blick hinter die Kulissen, sprich in alle Klassen, zu werfen. Aber nicht etwa in leere Räume und Flure, sondern während des Unterrichts, schließlich sollten die Aufnahmen auch die Lebendigkeit der Schule wiedergeben. „Mehrmals haben wir den Zeitpunkt der Aufnahmen aber verschoben“, so Schulleiter Bernd Belecke, denn gerne hätte man alle rund 600 Schülerinnen und Schüler und das Kollegium ohne Masken gezeigt. Auch wenn die Aufnahmen schließlich im November in der Zeit gemacht wurden, als die Maskenpflicht am Sitzplatz zwischenzeitlich aufgehoben war, auf den Mund-Nasen-Schutz aber verzichtete trotzdem aus Sicherheitsgründen kaum jemand. Und so gibt der virtuelle Rundgang nicht nur einen Einblick in die Schule, sondern stellt auch ein zeithistorisches Dokument aus der Corona-Zeit dar.

Mittagspause in der Mensa

Grundlage für den virtuellen Spaziergang über alle Etagen vom Keller bis hinauf auf das Dach sind knapp 5 000 Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungsstufen, die am Computer zu 127 Fotos mit einem 360×180-Grad-Rundumblick zusammengefügt wurden zu sogenannten sphärischen Panoramen. Diese Fotos werden dann miteinander verknüpft, mit Steuerungselementen versehen und animiert. Rund 2,5 Gigabyte groß ist die Datenmenge des virtuellen Rundgangs, dahinter verbergen sich knapp 80 000 Einzelelemente, die den Besuch des Europa-Gymnasiums am heimischen Computer ebenso wie unterwegs am Tablet und am Smartphone ermöglichen.

Zwischen dem Unterricht im Informatikraum tief unten im Kellergeschoss bis zum Aufhängen der Europafahne durch Schulleiter Bernd Belecke und Hausmeister Mario Flügel hoch oben auf dem Dach, zwischen dem Biologie-Hörsaal auf der einen und dem Lehrerzimmer auf der anderen Seite gibt es neben „viel Leben auf Fluren und in den Klassenräumen“ einiges zu entdecken: beispielsweise die Abifotos im Bunker-Durchgang, das Skelett im Lehrerzimmer oder auch drei vom Fotografen hereinmontierte „Easter Eggs“, also versteckte Besonderheit, über die man sonst in Medien und Computerprogrammen schmunzelt. Im Rundgang sind es drei Aufkleber „Love Okapis“, die Fotograf Christian Clewing als Hommage an die Stufe EF seiner jüngsten Tochter Hannah hereinmontiert hat, denn die Stufenleiter Jan Harlaß und Dagmar Wiethoff benennen ihre Schülerinnen und Schüler stets nach Tieren – in diesem Fall Okapis. Eine weitere Besonderheit gibt es auf dem Schulhof zu entdecken: Doppelgänger, genauer Quattrogänger. Da für die Panoramaaufnahmen vier Fotos für jeweils 90 Grad gemacht werden mussten, positionierten sich einige Schülerinnen und Schüler immer direkt vor der Fotografen-Linse mit der Folge, dass sie nach der Endmontage gleich viermal an unterschiedlichen Positionen zu sehen sind.

„Es war toll zu sehen, wie viel Spaß die Kinder daran hatten, an den Fotos mitzuwirken“, freute sich Bernd Belecke rückblickend über die „tolle Aktion“. Jetzt dürfte „der Spaß um so größer sein, wenn sie sich im fertigen Rundgang wiederfinden“.

Aber nicht nur bei der aktuellen Schüler-Generation dürfte der Rundgang auf großes Interesse stoßen, mutmaßt der Schulleiter, auch die Ehemaligen können nun von überall auf der Welt einen Blick in ihre alte „Penne“ werfen und schauen, was sich seit ihrem Abitur verändert hat – oder eben auch nicht.

Neben dem digitalen Rundgang im Internet sollen die gemachten Fotos aber auch analog präsentiert werden: Als großformatige Ausdrucke auf Papier in der Schule, denn auch die flach aufgeklappte Rundumsicht sorgt für „interessante Ansichten“, so der Schulleiter: „Das ist mal eine andere Perspektive“, so Bernd Belecke, „verfremdet, aber trotzdem sehr schön und kunstvoll.“

Möglich machte den Rundgang übrigens der Förderverein des Europa-Gymnasiums. „Wir freuen uns sehr, dass die Schule ihre digitalen Tore öffnen konnte und Christian Clewing mit seiner Expertise einen tollen Auftritt realisiert hat“, so die Vorsitzende Ute Freisen: „Der digitale Rundgang ermöglicht allen Interessierten jeden Alters sich über das Leben in der Schule sehr anschaulich zu informieren. Wir vom Förderverein sind begeistert, dass wir mit Mitteln des NRW-Heimatschecks zu diesem schönen Ergebnis beitragen konnten.“

Der Link zum Rundgang
Der Rundgang durch das Europa-Gymnasium ist unter dem Link www.gymnasium-warstein.de/virtueller-rundgang erreichbar.          (Warsteiner Anzeiger, 11.12.2021)

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