Trauer um Dr. Wolfgang Schröder

Veröffentlicht am 16. Dezember 2019

Wir gedenken Herrn Dr. Wolfgang Schröder, Oberstudienrat a.D., der am 9. Dezember völlig unerwartet im Alter von 70 Jahren in Bielefeld verstorben ist. Über 21 Jahre (1981-2002) hat er am heutigen Europa-Gymnasium Warstein Schülergenerationen in den Fächern Deutsch, Englisch und Philosophie unterrichtet und sie in anspruchsvollem Unterricht in seiner konzilianten Art für seine Fächer und eine besondere Sprech- und Lesekultur begeistert. Dazu trug er auch im Rahmen seiner jahrgangsübergreifenden Theaterarbeit und mit seinen Literaturkursen bei.

Gerade im aktuellen Jubiläumsjahr wurden die Festschriften unserer Schule, die unter seiner Redaktionen entstanden, immer wieder gerne hervorgeholt. In guter Erinnerung ist auch die von ihm herausgegebene Schulzeitschrift „nɘun“. Verantwortlich zeichnete er zudem über viele Jahre für die Ausstattung und Pflege der Lehrerbücherei.

Im Sommer 2002 kehrte er dann zurück an das Ratsgymnasium nach Bielefeld, an dem er zur Schule gegangen und das Abitur abgelegt hatte.

Wolfgang Schröder, geboren 1949, studierte die Fächer Germanistik, Anglistik, Philosophie und Pädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Er promovierte 1981 mit einer Arbeit über Samuel Beckett. Neben seiner Tätigkeit als Gymnasiallehrer publizierte er im In- und Ausland Prosa, Kurzgeschichten, Aufsätze, Lyrik und Aphorismen in Anthologien und Zeitschriften. Er verfasste didaktische und literaturtheoretische Beiträge, drei Monographien über Beckett sowie Texte zur Postmoderne-Diskussion und zu Grenzbereichen von Literaturdidaktik und Literaturtheorie.

Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbestattung ist für Freitag, den 20.12.2019 um 13 Uhr in der Kapelle des Friedhofs Quelle, Magdalenenstraße, 33649 Bielefeld geplant.

Facebookeinträge:

Frank Schulte Ich erinnere mich sehr gerne an die Theater-AG mit Ihm im Jahr 1989.

Christian Clewing „Er hat sie gezähmt…“ Petruchio seine kratzbürstige Katharina. Und Doc Schröder damals uns. Den Literaturkurs Deutsch der Abiturientia 1990. Zumindest ein wenig. „Ihr seid es, die sich auf der Bühne blamieren. Ich sitze im Publikum. Ich bin ganz schnell weg“, hatte er uns damals nach einer misslungenen Generalprobe für unsere Aufführung von William Shakespeares „Kratzbürstendressur“ (in einer Bearbeitung von Heiko Postma) um die Ohren gehauen. Und wer stand dann zum Schlussapplaus der ersten Aufführung (beide waren restlos ausverkauft, es mussten sogar zusätzliche Stühle gestellt werden) freudestrahlend mit auf der Bühne? Doc Schröder. Er war sichtlich stolz auf uns nach einer mehr als gelungenen Premiere. Und wir letztlich auch auf ihn, dass er uns dieses tolle Erlebnis ermöglicht hat. Und neben dem Applaus der Zuschauer gab es noch mehr „Brot für die Künstler“: Von Autor Heiko Postma, nicht nur Gast in der Vorführung, sondern auch anschließend beim „Beisammensein“ in den Tiefen unter der Bühne, gab es anschließend ein Dankesschreiben, das noch heute in meinem Scriptbuch in meinem Bücherregal als Lesezeichen steckt. Auch wenn es inzwischen angestaubt ist, die Erinnerungen an Doc Schröder sind nach wie vor präsent, als wäre es erst gestern gewesen…

„Scheekspier. Und für sowas geb’n se hier unsere Steuergroschen aus. Den soll’n se doch zum Teufel schicken…“ (Sie schleudert das Buch weg und putzt grimmig weiter)
– VORHANG –

Herzlichen Dank für diese tolle, prägende Zeit!

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