Konkret konzentriert sich Seiferts Forschung auf die Auswertung der sogenannten PSMA-Therapie bei Patienten mit Prostatakrebs. Bei PSMA handelt es sich um das prostataspezifische Membranantigen, eine mögliche Zielstruktur bei fortgeschrittenem Prostatakrebs. Aktuell fehlen noch wichtige Erkenntnisse dazu, welche Patientinnen und Patienten tatsächlich von dieser Therapie profitieren. „Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und moderner Bildgebung möchten wir mehr darüber erfahren, wer für die PSMA-Therapie in Frage kommt. Durch Auswertung von allen Metastasen und weiteren Charakteristiken wird eine stärker individualisierte Therapie ermöglicht“, so der 30-jährige. Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern – ein besseres Verständnis der Erkrankung würde daher vielen Betroffenen zugutekommen. Doch auch Frauen könnten profitieren, da sich die neuen Methoden auf andere Krebserkrankungen übertragen lassen.
Das „Else Kröner Memorialstipendium“ ist nicht die erste Auszeichnung für Robert Seifert. 2018 erhielt der gebürtige Warsteiner für seine Doktorarbeit, die sich ebenfalls um die Verzahnung von Medizin und Informatik drehte, den Dissertationspreis der WWU. Durch das Stipendium wird ihm nun ermöglicht, den Grundstein für eine Karriere als Clinician Scientist, einem Arzt mit sowohl großer klinischer als auch wissenschaftlicher Kompetenz, zu legen. Zusammen mit Robert Seifert wurde auch Dr. Julien H. Park ein Memorialstipendium bewilligt, so dass ein Drittel der diesjährigen Förderungen in die Medizin der Universität Münster geht.
Die Else-Kröner-Fresenius-Stiftung wurde 1983 gegründet und dient der Förderung von medizinischer Forschung und medizinisch-humanitären Hilfsprojekten. Bislang konnten 2 300 Projekte mit rund 520 Millionen Euro unterstützt werden.
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