Ohne Leistungsdruck, Lehrplan und Klassenarbeit

Veröffentlicht am 19. August 2021

Summer School an Gymnasium und Sekundarschule gut angelaufen / Entspannte Atmosphäre, gute Tutoren

Das letzte Schuljahr war nicht einfach: Zwischen Wechsel- und Distanzunterricht ist bei Schülerinnen und Schülern so manches Defizit entstanden. In der letzten Woche wurden die in den Schulen im Stadtgebiet wieder aufgefüllt – im Rahmen der „Summer School“. Damit jetzt der Schuljahresstart ganz zauberhaft wird.

Rund 20 Schülerinnen und Schüler der siebten und achten Klasse haben sich letzte Woche einige Tage mit Mathe, Englisch und Französisch versüßt.

Julian und Dana waren zwei von ihnen und finden: „Die Tutorinnen waren nett, es hat Spaß gemacht und die Organisation war gut.“ Mats und Collien sehen das genauso: „Eigentlich war’s ganz gut, es hat was gebracht und wir hatten Spaß.“ Auch sei es in Ordnung, dass die Ferien dadurch ein bisschen kürzer waren. Aber Collien sagt: „Die Sommerferien reichen. Ich bräuchte das jetzt nicht in jeden Ferien.“ Es sei eben ein bisschen aufgefrischt worden, erklärt Mats.

Und das, findet Hanna Budde-Mäkinen, Mittelstufenkoordinatorin am Europa-Gymnasium, sei der Kernpunkt des Ganzen: „Es wurde nach fünf Wochen Ferien aufgefrischt, das ist das, was wir wollen“, sagt sie. „Es geht ja auch um Spaß, Motivation und die Beschäftigung mit dem Fach.“ Ganz ohne Leistungsdruck, Lehrplan oder einer Klassenarbeit im Nacken. Viele der Schülerinnen und Schüler seien von ihren Eltern gezwungen worden – und dafür ist sie mit dem Ergebnis super zufrieden. Denn sie hat direkt an gestrigen Mittwoch zum Beginn des neuen Schuljahres Feedback-Bögen schreiben lassen – und auf denen ist der Erfolg der Summer School sichtbar: Lauter einsen und zweien gibt es als Gesamtnote.

Den Erfolg schreibt sie aber auch den Tutorinnen zu: Corinna Köhler, Annika Hoppe, Josephia Heer, Leonie Luna Herholz, Anna Lena Struwe und Hannah Severin kamen bei den Jugendlichen super an – und die Jugendlichen bei ihnen. „Ich war überrascht, dass alle Tutorinnen gesagt haben, sie wollen wiederkommen“, sagt Hanna Budde-Mäkinen.

Es freut sie aber auch, weil sie tolle Arbeit gemacht hätten. Es sei außerdem wichtig, dass das nicht Lehrkräfte machen: „Das klingt sonst so nach Strafe.“

Einzig die bürokratischen Hürden haben ihr nicht so gefallen: „Ich habe nicht begriffen, warum das Geld nicht für Schulen ist, sondern nur für außerschulische Organisationen“, sagt sie. Wie gut, dass die Hürden in Warstein selbst aber so gering sind und mit dem „forum jugendarbeit“ schnell ein Partner gefunden wurde. Tutorinnen haben sie unter anderem über ehemalige Schülerinnen gefunden und so das beste aus der Situation gemacht. Auch in der Schule selbst sei die Organisation aber gut gelaufen – gerade dafür, dass sie so schnell reagiert haben: Nach ein paar Anfangsschwierigkeiten, weil so lange überlegt wurde, welche Kurse beantragt werden sollen und ob man erst nach Tutorinnen und Tutoren sucht oder erst guckt, welche Kinder und Jugendlichen sich dazu anmelden. „Das zog sich hin“, sagt sie. Dann habe es aber reibungslos funktioniert.

Corona habe deutlich Spuren hinterlassen – auf dem Zeugnis und bei der Motivation. Und die müssen vielleicht auch noch in kommenden Ferien beseitigt werden: „Wenn das gekommen ist, um zu bleiben, muss da in den Organisationsstrukturen was passieren“, resümiert sie. „Als Startschuss ist das aber absolut gelungen.“

An der Sekundarschule haben 37 Jungen und Mädchen das Nachhilfeangebot angenommen. In Mathe, Deutsch und Englisch hat die Schule in Kooperation mit der Schülerhilfe Lernangebote geschaffen.

„Das ist mit harter Anstrengung verbunden“, weiß Schulleiter Marcus Schiffer. „Aber wir haben das pädagogisch so geschickt aufgearbeitet, dass sie die Arbeit nicht so wahrnehmen.“ Als zusätzliches Angebot gab’s von den Schulsozialarbeitern auch das Angebot, einen Mofa-Führerschein zu machen.

Gleichzeitig zur Summer School fanden außerdem die Nachprüfungen statt – und die sind alle gut gelaufen, freut sich der Schulleiter. Denn so kann dieses Schuljahr super starten.

Warsteiner Anzeiger, 19.8.21, Hanna Lösecke

Diesen Beitrag teilen: