„Noch nie so weit weg von Eltern“

Veröffentlicht am 17. September 2022

23 Gymnasiasten verbessern im Finnlandaustausch ihr Englisch

Anfang September ging es für 23 Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (EF) des Europa-Gymnasiums Warstein nach Finnland, in die Partnerstadt Hämeenlinna. Bereits seit 2004 findet dieser Austausch regelmäßig statt, denn „die Schüler und Schülerinnen sollen eine Möglichkeit haben, ihre Englischkenntnisse auch anzuwenden“, erklärte Stefan Budde, welcher gemeinsam mit Marie Rubarth die Schülergruppe begleitete.

Das erste Highlight der Reise stellte für die Schülerschaft bereits die Anreise über den Wolken dar. Während der Weg zum Flughafen hektisch wahrgenommen wurde, da die Angst, einen Zug zu verpassen, durchaus begründet war, beschreiben die Jugendlichen den Flug als angenehm und entspannend mit wunderschönen Aussichten über und unter den Wolken. „Es war für uns alle total aufregend, weil wir natürlich alle schon mal auf Klassenfahrten waren aber noch nie so weit weg von unseren Eltern“, schildert Sarah, eine Schülerin des Gymnasiums, die Gefühlslage der EF-Schüler. Nach der spannenden Anreise wurden die Warsteiner Austauschschüler von den Finnen herzlich in Empfang genommen und fuhren anschließend mit ihren Gastfamilien in ihr einwöchiges Zuhause.

Am Dienstag warfen die 23 Gymnasiasten einen Blick in die finnischen Schulen. Nach einer Morgeneröffnung arbeiteten die finnischen und deutschen Schüler an gemeinsamen Projekten und lernten sich dabei besser kennen. Die Austauschschüler erkundeten anschließend die 50 000-Einwohner-Stadt und waren begeistert von den „alten Gebäuden“ und der „tollen Architektur“.

Am Tag darauf durften die Schülerinnen und Schüler aus Warstein sogar an verschiedenen Unterrichtsfächern teilnehmen. Abends folgte dann das nächste Highlight: der Saunaabend in der Aulankohütte mit einem von allen Anwesenden zusammengestellten Buffet. Besonders das Abkühlen in den Seen machte den Jugendlichen viel Spaß, aber auch die finnischen Spezialitäten taten es den Austauschschülern an. Sarah berichtet: „Der Saunaabend war besonders schön, weil wir uns danach noch besser mit den Finninnen und Finnen verstanden haben und bei dem gemeinsamen Essen haben wir viel über die Kultur gelernt.“

Donnerstag verbrachten die Schüler den Morgen und Vormittag mit ihren finnischen Austauschschülerinnen und -schülern. Gegen Nachmittag ging es für die Warsteiner Gruppe dann ins Akrohaus mit Fitnessstudio nebenan, um sich mal richtig auszupowern. Es folgte die Besichtigung des Schlossparks mit anschließendem Spiele- und Sportprogramm. Danach wurde gemütlich mit Pizzen gepicknickt und anschließend auch schon der Heimweg angetreten, denn Freitagmorgen ging es für alle Schüler wieder früh in die Schule.

Um 11 Uhr wurde die ganze Gruppe von einem Bus eingesammelt, der sie nach Helsinki brachte. Gemeinsam mit einer Sprachlehrerin aus Finnland erkundeten alle mehrere Stunden die Hauptstadt Finnlands. Danach neigte sich die Reise auch schon dem Ende zu: Bereits um 4.40 Uhr am Folgetag reiste die Warsteiner Austauschtruppe zum Flughafen ab. Doch die Schülerinnen und Schüler blicken mit positiven Erfahrungen auf den Austausch zurück. „Meine Gastfamilie war richtig toll und hat mich super lieb aufgenommen“, erzählt Sarah, „ich habe mich sehr gut mit meiner Finnin und ihren Eltern verstanden und freue mich darauf, wenn sie mich Mitte Oktober besuchen wird. Ich denke, dass da eine Freundschaft entstehen kann.“ Die Kommunikation unter den deutschen und finnischen Jugendlichen funktionierte größtenteils einwandfrei. Sie berichteten, wie sich ihr Englisch immer weiter verbesserte, als es für sie normaler wurde nur in dieser Sprache zu sprechen. Doch auch einige finnische Wörter hätten sich in ihren Wortschatz etabliert. Stefan Budde resümiert: „Tolle Schule, schönes Wetter, leckeres Essen in der Mensa und das Beste war natürlich der Saunaabend mit dem finnischen Essen!“ Zudem lobte er im Anschluss die großartige Gruppe, mit der er und Marie Rubarth eine unvergessliche Zeit hatten. Auch die Schülerinnen und Schüler berichteten von der tollen Atmosphäre untereinander und neuen Freundschaften – sowohl zwischen den EF-Schülern als auch unter den Schülern aus Warstein und Hämeenlinna. „Wenn man die Chance hat, solche Erfahrungen zu machen, sollte man sie ergreifen“, stellt Sarah fest und die anderen Austauschschüler stimmen ihr zu.

Alle freuen sich nun bereits auf die zweite Oktoberwoche, wenn sie ihren finnischen Austauschschülerinnen und -schülern ihre Heimat zeigen und ihnen die deutsche Kultur näherbringen können.

Von: Leonie Craes, im Warsteiner Anzeiger, 17.09.2022

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