Schülerinnen des Europa-Gymnasiums erstmals bei „Mord aufm Dieploh“ dabei.
„Diese Aktion ist aus dem Kalender nicht mehr wegzudenken“, sagt Bernhard Dust über die Veranstaltung „Mord auf’m Dieploh“. Am Freitagabend ging die Reihe in eine weitere Runde. Bernhard Dust, der für die Organisation verantwortlich war, erklärte, dass diese Idee bereits zehn Jahre alt ist. Er habe schon immer gerne Lesungen gemacht und hatte sich als Buchhändler in den Kopf gesetzt, etwas für die ganze Straße zu machen. Er sagt auch: „Das ganze Jahr über erreichen mich Nachfragen, ob die Aktion denn wieder stattfindet.“ Über die Entwicklung sagt Dust: „Es wurde jedes Jahr toller und hat sich jetzt so etabliert.“ Insgesamt gab es acht Möglichkeiten, einer Geschichte zu lauschen. Die Lesenden suchen die Geschäfte selbst aus, sodass für jeden etwas dabei ist, erläutert der Inhaber der Buchhandlung. Besonders gefreut hat ihn, dass in diesem Jahr erstmalig auch Schüler des Europa-Gymnasiums dabei waren. Es sei eine tolle Gelegenheit, jüngere Menschen ins Boot zu holen und ihre Kreativität zu fördern. Darüber sagt er begeistert: „Ich hoffe, der Mut der Mädchen ist für viele ein Anstoß, sich auch zu trauen. Es ist toll, zu sehen, wie diese Veranstaltung mit sich und den Personen wächst.“
Diese Aktion ist aus dem Kalender nicht mehr wegzudenken.
Berndhard Dust
Schon vor Beginn warteten die ersten Besucher vor seinem Geschäft auf die Lesung. Denn Bernhard Dust hatte wie in den Jahren zuvor etwas Besonderes vorbereitet. Er hatte selbst einen Krimi geschrieben, mit welchem er die Zuhörenden begeisterte. In seiner Geschichte, die in der Warsteiner Bilsteinhöhle spielte, ist Kommissar Otte einer besonderen Herausforderung ausgesetzt. Ein toter Kassenprüfer und ein verschwunden geglaubtes Raubkunstbild sind Anlass für die Mission. Er geht vor allem der Frage nach, wer die Leiche des Kassenprüfers zwischen tanzenden Nixen und Nymphen drapierte. Den ersten Teil der Geschichte las er im Laufe des Jahres schon einmal im Bilsteintal vor, das Ende blieb jedoch offen. Wer also wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht, hatte nun die Möglichkeit, der vollständigen Version zu lauschen.
Neben Bernhard Dust las auch Viktoria Paschos aus dem Krimi „Verschwiegen“ vor. Im Nordwärts konnten sich die Zuhörer auf eine Reise nach Norwegen begeben. Inhaltlich geht es in dem Island-Krimi von Eva Björg Aegisdottir darum, dass sich eine Kommissarin von ihrem Freund getrennt hat und daraufhin in ihren Heimatort zurückkehrt. Dort wartet ein spannender Fall auf sie, den sie zu lösen versucht. Eine unbekannte junge Frau wurde tot aufgefunden. Was sich dahinter verbirgt findet sie im Laufe der Geschichte heraus.
Auf eine andere spannende Geschichte konnten sich die Besucher im Cappovino freuen, wo Margit Mendelin vorlas. Ihre Geschichte trug den Namen „Die Schüsselkönigin“. Margit Mendelin ist schon von Anfang an mit dabei und freut sich jedes Jahr aufs Neue, etwas vorzulesen. In der diesjährigen Geschichte geht es um eine Plastikwaren-Verkäuferin, die durch krumme Geschäfte einen immensen Umsatz macht. Einer ihrer Kollegen findet dies heraus und konfrontiert sie mit Vorwürfen. Das lässt sich die Verkäuferin nicht gefallen und versucht, ihn loszuwerden. Sie versuchte ihn zu ertränken, aber er schafft es, sich zu wehren. Schließlich wird er von einem Pferd erschlagen. Es hätte alles unbemerkt bleiben können, wäre da nicht diese eine alte Dame gewesen. Margit Mendelin sagt: „Die Geschichte ist auf jeden Fall auch was zum Lachen.“
Auch die Hochzeitsdeele war erstmalig mit dabei. Dorothee Mues las aus dem „Lippstädter Liebeshäppchen“ vor. Sie selbst sagt: „Das Schöne an dieser Geschichte ist, dass sie an einem bekannten Ort spielt und die Leute ihn wiedererkennen.“ Es geht dabei um ein Brautpaar, das vor einigen Herausforderungen steht. „Es passt einfach perfekt in dieses Ambiente“, fügt sie hinzu.
Gut angenommen wurde auch „Krimi III“, vorgelesen von Monika Leßmann im Geschäft von Thomas Oppmann. In dem Katzen-Krimi rächt sich eine alte Dame an dem Mann, der ihre Katze überfahren hat. Mehrere Anekdoten der Frau brachten die Zuhörer zum Lachen. Sie versuchte unter anderem, ihren Rollator vor sein fahrendes Auto zu stoßen.
Inhaber Thomas Oppmann sagt über die Veranstaltung: „Es freut mich sehr, dass die Aktion wieder stattfindet und alle Geschäfte Leser engagieren konnten.“ Er fügt hinzu: „Ein großes Lob auch an die Mädchen aus der 8. Klasse, die sich trauen, vorzulesen.“
„Schreck ums Eck“ und „Brücke am Tay“
Dem Lob schloss sich Bettina Risse an: „Es ist toll, dass sie das in dem jungen Alter schon machen.“ In ihrem Geschäft las Sybille Heppelmann vor. Sie las aus dem achten Band der Reihe „Mord am Hellweg“ vor. Die Geschichte „Kein Fall für Hunter in Oelde“ über einen Mumienfund brachte spannende Entwicklungen mit sich.
Spannend wurde es auch im Weinhaus Wieskemper, wo Reinhold Großelohmann interessante Geschichten aus „Mord im Weinkeller“ vorlas. Es handelte von einem außergewöhnlichen Jahrgang. In dem Buch sind zwölf Geschichten über verschiedene Weinarten zu finden.
Die Mädchen, die viel Lob erhielten, präsentierten im Bürgersaal ihr Können. Anna-Lena Eßfeld und Frieda Tüllmann schrieben im Rahmen des Deutschunterrichts von Frau Dr. Berger ihre eigene Ballade „Schreck ums Eck“. Ellen Schneider begeisterte das Publikum mit „Der Zauberlehrling“. Mia Steinrücke und Mara Mertenskötter verliehen der „Brücke am Tay“ eine besondere Note, indem sie die Ballade in Jugendsprache umschrieben. Die fünf berichten vor Beginn: „Wir haben viel geübt und sind echt aufgeregt.“ Dem Applaus zufolge war es das auf jeden Fall wert. Alle Teilnehmer freuten sich über einen gelungenen Abend und freuen sich auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr.
Marina Luse
Soester Anzeiger Warstein vom 18.11.2024
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