Mit viel Farbe für Menschenrechte

Veröffentlicht am 21. Februar 2024

Schüler des Europa-Gymnasiums gestalteten Plakate für Demonstration

Alexander Lange, Warsteiner Anzeiger, 21.02.2024
Freiwillig nach Schulschluss bleiben? Für Elias aus der sechsten Klasse war das am Dienstagmittag selbstverständlich. Eigentlich war nach der sechsten Stunde der Schultag vorüber. Statt auf den Heimweg begab er sich aber in den Werkraum des Europa-Gymnasiums. Denn wer mochte, konnte dort Plakate für die Demonstration „Warstein für Demokratie, Vielfalt und Menschenrechte“ am kommenden Samstag gestalten. „Ich hatte mir das fest vorgenommen, hier heute ein Plakat zu gestalten. Und seit heute Morgen habe ich mir überlegt, was ich auf das Plakat schreiben will“, erklärte er am frühen Nachmittag. Die Entscheidung fiel dann auf „Alle haben ein Recht hier zu leben“ in Versalien. Als Hintergrund wählte er das Schwarz-Rot-Gold der Deutschlandfahne – in Bezug auf das „hier“: „Denn ich finde, dass jeder, der hier sein will, soll auch hier sein dürfen.“ In Deutschland solle es keinen Platz für Ausgrenzungen geben. „Im Fernsehen und im Radio bekommt man die Diskussion mit, ich habe auch viel in den sozialen Medien gelesen“, erklärt er: „Ich werde mit meinem Schild am Samstag auf alle Fälle dabei sein.“

Besonders bunt mit Sternen und Regenbogen gestaltete Julius aus der fünften Klasse sein Plakat – sein Motto: „Recht auf Rechte haben alle.“ Das habe er sich selber überlegt, jeder solle die gleichen Chancen haben, jeder solle gleich behandelt werden, machte er deutlich: „Ich habe auch viel mit meinen Eltern über das Thema gesprochen.“

Auch Julius gestaltete sein Plakat mit vielen verschiedenen Farben.

Ein wenig Demo-Erfahrung konnte Mika aus der Sieben bereits vorweisen. Wenn auch bislang nur als Zuschauer. Am Samstag will er aber aktiv mitgehen, wenn es von der Kreuzung Mescheder Landstraße/Rüllweg in Richtung Marktplatz geht. Auch ihm sind vor allem die Menschenrechte wichtig. Hautfarbe, Religion, Geschlecht, all das sei nicht wichtig: „Ich habe mich auch schon über andere Demonstrationen informiert, wir behandeln das Thema natürlich auch im Unterricht.“

Doch nicht nur viele Schülerinnen und Schüler des Europa-Gymnasiums werden am Samstag dabei sein, sondern auch Lehrerinnen und Lehrer – „aber nicht organisiert, sondern privat“, so Hanna Budde-Mäkinen: „Wir tragen das Europa im Schulnamen, uns ist der europäische Gedanke wichtig, wir leben hier die Vielfalt. Und uns ist es auch wichtig, für etwas und nicht nur gegen etwas zu demonstrieren.“

Das unterstrich auch Lehrerin Katharina Götz, die die Malaktion am Dienstag im Werkraum beaufsichtigte. Sie hat bereits zuhause ein Plakat gestaltet, das sie am Samstag mitbringen wird. Darauf steht: „Ja, wir haben ein Problem. Aber Hass ist nicht die Lösung.“

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