Aber nicht das Herz aller vermeintlichen Interessenten schlägt tatsächlich für das Hotel: Der griesgrämige Baron von Unhold (Linus Wulfert) hat selbst ein Hotel in der Nähe und will durch Kauf der neuen Immobilie Konkurrenz vermeiden. Auch der skandinavische Hotelier Fridjof Ostberg (Silja Budde), der zur Versteigerung mit seiner Dolmetscherin Maiken Kristin Flatland (Lea Schöne) anreist, will durch Kauf bloß sein Vermögen erweitern. Gleiches trifft auf den preußischen Hotelier Gustav von Täne (Hannes Hoffmann) zu, dessen Sprache niemand der Anwesenden versteht und der darum immer seine bayrische Dolmetscherin Susanne Schwabl (Lena Kleinschnittger) an der Seite hat. Auch Therese Heger, die Köchin des Hauses (Lena Severin) hat selbst Interesse am Hotel – während die egoistische, gefühlskalte Lucy Fähr (Luisa Franz) sich bei der Versteigerung nur bereichern will und kein wahres Interesse an der Immobilie hegt. Das untereinander verfeindete Ehepaar Hermann und Isolde Baier (Jakob Keseberg und Michelle Bragin) will die Versteigerung indes nutzen, um sich gegenseitig loszuwerden.

Einen Schritt weiter ist diesbezüglich schon Paul Berger (Alisha Orlik), der nach seiner Scheidung nun mit dem Hotel neu anfangen möchte. Unterschlupf in der Immobilie suchen derweil der flüchtige Räuber Peter Barholz (Sophie Hein), der sich als Pfarrer ausgibt, nachdem er einen Geistlichen (Jaden Rusche) überfallen und dessen Kutte gestohlen hat, sowie der Obdachlose Anton Fuchs (Janis Kariotis).

Auch der fromme, dauerhaft betende Christ Josef Hinterwäldler (Paula Schmidt) will an der Versteigerung teilnehmen. Während der zwei Tage im Hotel erlebt dieser jedoch verstörende Szenen, denn die Streit- und Mordlust der Anwesenden scheint mit dem christlichen Glauben keineswegs vereinbar: Um die eigenen Chancen auf den Zuschlag des Hotels zu erhöhen, setzen die Interessenten alles daran, sich gegenseitig aus dem Weg zu schaffen –und so ist es zuerst Köchin Therese Heger (Lena Severin), die vom falschen Pfarrer (Sophie Hein) kurzerhand erstochen und im Keller verscharrt wird. Der Mordfall bleibt zunächst unbemerkt, bis Isolde Baier (Michelle Bragin) im Streit ihren Ehemann (Jakob Keseberg) umbringt und schließlich Kommissar Kern (Jaden Rusche) und Kommissarin Stahl (Liv Irländer) auftauchen.

Um den Todesfall aufzuklären, wollen sie den Saal absperren, in welchem aber am Folgetag – laut Testament von Hotelier Erdmann – die Versteigerung stattfinden muss. Andernfalls würde das Hotel in den Besitz der Stadt übergehen. Um das zu verhindern, töten die mordlustigen Interessenten kurzerhand auch die Polizisten und verscharren sie mit den weiteren Leichen im Keller. Isolde Baier (Michelle Bragin), endlich von ihrem verhassten Ehemann befreit, reist erleichtert ab und auch die ohnehin nicht interessierte Lucy Fähr (Luisa Franz) verabschiedet sich glücklich, nachdem einige der Interessenten sie dafür bezahlt haben, nicht an der Versteigerung teilzunehmen. Haushälterin Eva Haber (Josephine Watermann) ist zwischenzeitlich ebenfalls nicht mehr aufzufinden – kehrt aber bald mit der Polizei (Joel Traudt und Marlene Senger) zurück, welche die gesamte mörderische Bande kurzerhand festnimmt. Als die Notarin (Anastasia Ursan) pünktlich zur terminierten Versteigerung im Hotel ankommt, ist von den Interessenten dann nur noch Eva Haber übrig geblieben. Mangels Konkurrenz ersteigert sie das Hotel, welches ihr ohnehin versprochen war, für einen Cent. „Letztlich hat doch die Gerechtigkeit gesiegt“, kommentiert der verstorbene Johannes Erdmann (Dana Wolk) abschließend aus dem Jenseits vom Bühnenrand – und endet mit der offenen Frage: „Aber wird sie es wirklich alleine schaffen?“