„Lieber mit Maske als gar keine Schule“

Veröffentlicht am 13. August 2020

Lob für tapfere und vorbildliche Schüler für Umsetzung der Maskenpflicht

Monatelang war es ruhig auf den Schulhöfen im Stadtgebiet. Jetzt sind die Schulhöfe wieder voll. Es wird gejohlt, getobt und gelacht, aber das Bild bleibt ungewohnt: Alle tragen Masken. Das ist richtig und wichtig, keine Frage. Aber wie lebt und lernt es sich damit?

Text u. Foto: Hannah Lösecke u. Christian Clewing, Warsteiner Anzeiger, 13.8.2020

„Ich bin eben durchs Gebäude gelaufen und wollte Schüler zur Räson bringen, aber es haben sich alle dran gehalten“, sagt Schulleiter Bernd Belecke und lacht. Am Europa- Gymnasium funktioniert es nämlich hervorragend. „Die Kinder nehmen das total gut an, die sind froh, dass sie sich wieder haben und dass die Schule wieder losgeht“, erklärt auch Unterstufenkoordinatorin Annette Isselbächer- Giese. „Und die Eltern sind erleichtert, dass sie nach der ganzen Zeit wieder entlastet werden“, fügt Bernd Belecke hinzu.

Dazu die Lehrer, die froh sind, dass alle Schüler unter den gleichen Bedingungen lernen. Also alles super? „Wir konzentrieren uns
jetzt auf unser Hauptgeschäft, auf den Unterricht. Alles, was an Schulleben drumherum läuft, müssen wir Schritt für Schritt aufbauen“,
so Belecke. Die Klassenfahrten sind verschoben, Chor und Bläserklassen fallen aus und all das mache Schule eigentlich
auch aus. Aber: „Unsere Uhr tickt bis zum 31. August“, sagt Belecke. Und dann hofft er, dass bei niedrigen Infektionszahlen vielleicht wieder ein bisschen gelockert werden könnte.

Und das Urteil der Schüler? „Es ist schon anstrengend auf Dauer und zwischendurch kriegt man echt schlecht Luft, aber man muss sich
eben daran gewöhnen und in ein paar Tagen geht das bestimmt leichter“, ist sich Anna sicher. Sie macht gemeinsam mit Nina im nächsten Jahr Abitur. Auch Nina findet: „Lieber mit Maske Schule als gar keine Schule.“ Im Unterricht findet sie die Maske auch wichtig: „Das wäre unverantwortlich, wenn wir auf so engem Raum sitzen.“ Philine, Amelie und Fabienne aus der 8b sind derweil nicht so überzeugt vom Unterricht mit Maske: „Es ist schon komisch – und ziemlich heiß unter der Maske“, erklärt Philine, während Amelie über Kopfschmerzen klagt. Aber Fabienne betont: „Ich finde es gut, dass wir wieder richtig zur Schule gehen. Zu Hause habe ich meine Freunde ja gar nicht gesehen.“ Und das sehen ihre Freundinnen ganz genau so. Auch Nils, Lars, Matthis, Fabian, Marc, Tim, Jones, Gian-Luca und Levin müssen sich noch daran gewöhnen. „Das ist schwierig für Brillenträger“, sagt Fabian und grinst. Und wenn man im Unterricht viel sprechen müsse, in Englisch und Latein zum Beispiel.

Dass die Lehrer im Gegensatz zu ihren Schülern zwischendurch die Maske absetzen dürfen, finden die Achtklässler außerdem ziemlich unfair. Aber Tim fasst zusammen: „Es muss ja irgendwann wieder ein bisschen normal werden. Und das ist durch die Maske einfacher.“

 

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