Die Mädchen waren in drei Gruppen eingeteilt und wurden von den vier Lehrerinnen Jasmina Eickmann, Barbara Klauke, Carolin Köneke und Daniela Bonse betreut. Unterstützt wurden sie dabei von den zwei externen Kräften Julia Maier und Olga Tropmann. Die Themen, mit welchen die Mädchen sich auseinandersetzen, entwickelen sich von Jahr zu Jahr weiter. Ein Bestandteil des Mädchenwelten-Projektes war auch in diesem Jahr das Thema sichere Kommunikation. Die Neuntklässlerinnen beschäftigten sich mit rechtlichen Grundlagen und überlegten zusammen, wozu sie Social-Media-Apps wie Instagram und Snapchat nutzen und was sie dort von sich und anderen preisgeben.
Im Zusammenhang damit befassten die Mädchen sich mit typischen Rollenbildern der Frau ebenso wie ihrer Wirkung nach außen. Weitere Themen und Fragen, welche die Mädchen diskutierten, waren zum Beispiel das Thema „Grenzen setzen“ und „Nein sagen“. Sie beschäftigten sich ausführlich mit diesem Thema und stellten Thesen auf, wie sie in Ausnahmesituationen handeln würden. Auch über ihre Zukunftsvorstellung und Träume sprachen sie in kleinen Gruppen.
Sie überlegten, an welcher Stelle im Leben sie sich in 30 Jahren wiederfinden möchten und schrieben einen Brief an ihr zukünftiges Ich, in welchem sie ihre Ziele festhielten. Am letzten Tag drehte sich alles rund um die Themen Liebe, Freundschaft, Verhütung und Hygieneartikel. Die Neuntklässlerinnen hatten die Möglichkeit, anonym Fragen aufzuschreiben, sodass keine Frage unbeantwortet blieb.
Lehrerin Jasmina Eickmann betonte: „Es ist wichtig, diese Fragen und Aspekte zu thematisieren, da einige diese leider immer noch als Tabu-Themen ansehen. Wir möchten damit das Selbstbewusstsein der Mädels stärken.“ Zudem schrieben die 14- bis 15-Jährigen ein paar Fragen an die Jungen aus ihrer Stufe auf, welche diese dann beantworteten.
Die Schülerin Malia berichtete: „Uns gefällt dieses Projekt sehr gut, es macht viel Spaß und stärkt die Gemeinschaft der Stufe.“ Alle Beteiligten hoben positiv hervor: „Es ist toll, dass wir so offen kommunizieren können.“ Auch die Betreuerinnen freuten sich darüber, dass die Mädchen sich trauen, offen zu kommunizieren und, dass sich das Projekt immer weiter positiv entwickelt. Sie hoffen auf etwas mehr regionale Unterstützung, was in den vergangenen Jahren zwar zugenommen habe, nach Angaben des Teams aber noch ausbaufähig ist.
Die Jungen wurden von den drei Lehrern Claus Finger, Johannes Kudling und Hendrik Möcker betreut. Das Team um Hauptorganisator Finger bestand zudem aus Dominik Risse als Sozialarbeiter des ESTA-Bildungswerks Warstein, Alexander Fromme als Leiter der Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Jugendliche und Kinder sowie Michael Heinemann, welcher zurzeit Soziale Arbeit andere KFH in Paderborn studiert. Am ersten Tag stellten die Neuntklässler sich die Frage: „Was macht den perfekten Mann aus?“ In diesem Zusammenhang thematisierten die Jugendlichen klassische Rollenbilder. Dazu befragten sie auch Passanten. Am Tag darauf stand der Punkt Erziehung und die Rolle des Vaters auf dem Programm.
Claus Finger erklärte: „Besonderen Gesprächsbedarf gibt es beim Thema Sucht und Drogen.“ Dabei diskutierten die Jugendlichen, ab wann eine Sucht als solche ernstzunehmen sei und was sie von schlechten Angewohnheiten unterscheidet. Auch über mögliche Lösungen und Auswege aus einer Sucht wurde gesprochen. Konsum von Drogen sowie von Nikotin nehme auch in unteren Klassen immer weiter zu, stellte das Lehrerkollegium fest. „Es ist uns wichtig, rechtzeitig vor möglichen Gefahren zu warnen und darüber aufzuklären.“
Ebenso wie die Mädchen, befassten sich auch die Jungen mit Themen wie Freundschaft, Liebe und Verhütung und auch sie hatten die Chance, Fragen und persönliche Anliegen aufzuschreiben, die sie zurzeit beschäftigen, welche dann in den einzelnen Gruppen diskutiert wurden und von den Mädchen beantwortet werden konnten.
Jonah Enste sagte abschließend über die Woche: „Es ist eine echt tolle Aktion, wodurch man viel lernen konnte.“
MARINA LUSE, Warsteiner Anzeiger, 21.02.2025
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