„Gut aufs Leben vorbereitet worden“

Veröffentlicht am 19. Oktober 2023

Entlassjahrgang des Gymnasiums von 1973 feierte „Goldenes Abitur“

„Das sieht hier ja noch genauso aus wie früher.“ Den Physiksaal des Gymnasiums erkannten die ehemaligen Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sofort wieder. Vor mehr als 50 Jahren haben sie hier gesessen, mit Spannung die Experimente der Lehrkräfte verfolgt. Jetzt waren sie wieder hier, um das „Goldene Abitur“ zu feiern. 1973 haben sie hier, in zwei Klassen, die Reifeprüfung abgelegt. Ihre Wege haben sich danach getrennt, haben sie quer durch Deutschland und auch ins Ausland geführt. Aus Südfrankreich waren sie gekommen, aus München und Hamburg, aus Thüringen und Brandenburg. Viel gab es zu erzählen. „Weißt Du noch?“, war einer der häufigsten Sätze, die an diesem Wochenende zu hören waren. Manche sahen sich das erste Mal nach den Abiturfeiern wieder.

Stefan Budde, der Europa-Beauftragte der Schule und Lehrer für Deutsch und Sport, führte die früheren Schüler durch das Gymnasium. Dabei wurde schnell klar: Physik- und Chemiesaal mögen die alten geblieben sein, ansonsten hat sich an der Schule viel verändert, was auch die ehemaligen Schülerinnen und Schüler beeindruckte. Budde stellte die Computer-Arbeitsplätze ebenso vor wie die Schülerbibliothek, führte durch die „Hall of fame“, in der die Bilder aller Abiturienten-Jahrgänge hängen, erzählte von dem bilungualen Unterricht an der jetzigen Europa-Schule und von den zahlreichen Bildungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler heute.

Vor 50 Jahren stand zwar das Gebäude, aber vieles von dem, was heute den Unterricht ausmacht, stand seinerzeit noch in den Sternen. Und auch Budde musste über so manche Story lächeln, die die „Gold-Abiturienten“ bei ihrem Besuch zum Besten gaben. Da wurde an den strengen Deutsch- und Geschichtslehrer erinnert, vor dem vor allem Schüler in den unteren Jahrgängen nicht nur Respekt, sondern auch Angst hatten oder an die Englisch-Lehrerin, die den größten Wert auf das korrekt ausgesprochene englische „th“ legte oder an den Biologie-Lehrer, dessen Unterricht man besonders schätzte, weil er immer spannende Experimente vorbereitet hatte. Und auch so mancher Schülerstreich wurde wieder lebendig.

Das Kollegium der Schule bestand seinerzeit vor allem aus Lehrerinnen und Lehrern älterer Jahrgänge. Und so wurde im Gespräch auch rasch klar, wie sich innerhalb eines halben Jahrhunderts die Pädagogik geändert hat, wie sich der heutige Unterricht von dem weitgehenden Frontalunterricht vor einem halben Jahrhundert unterscheidet, von Beratungslehrern, die sich heute auch um schulische und soziale Probleme der Schülerinnen und Schüler kümmern, ganz zu schweigen.

„Schule heute ist eben anders, aber auch wir sind seinerzeit gut aufs Leben vorbereitet worden“, war das Fazit nach der Schulführung. Und einig war man sich auch: Das nächste Wiedersehen der „Gold-Abiturienten“ wird nicht erst in 50 Jahren stattfinden …

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