Der Stollenbunker im Propsteiberg, der laut Zeitzeugenberichten in den Herbst- und Wintermonaten 1943/44 vom heimischen Bauunternehmen Beele unter Einsatz von Zwangsarbeitern errichtet wurde, bot für rund 400 Personen Schutz. Bei Fliegeralarm wurde der Stollen Zufluchtsort für einen Großteil der Belecker Bevölkerung.

Knapp 25 Schülerinnen und Schüler waren es am Dienstag, die sich gemeinsam mit den Mitgliedern des Kultur- und Heimatvereins Badulikum in die Lage der Zeitzeugen und damit auch in die der Ukrainer hineinfühlen konnten. „Für die Schülerinnen und Schüler ist es eine ganz neue Lage, sich dann hier direkt in die Situation der Menschen in der Ukraine zu versetzen. Das Gefühl hier im Stollenbunker spiegelt das ja sehr gut wieder“, erläuterte Heike Wolf: „Die einzelnen Zeitzeugenberichte haben das noch einmal untermauert.“

Die Führung sei auch in derlei Hinsicht hilfreich gewesen, weil im Geschichtsunterricht häufig die Täterperspektive der Nationalsozialisten thematisiert werde, so Wolf: „Jetzt konnten sich die Schülerinnen und Schüler noch einmal ganz genau ein Bild davon machen, wie es den einfachen Bürgern vor Ort ergangenen ist. Die gar nicht im Kriegsdienst waren, sondern vor Ort blieben.“

Alles erlebte werde jetzt im Anschluss im Politik- und Geschichtsunterricht aufgearbeitet.