Gleich doppelt wird seit Freitagmittag auf dem Marktplatz an die über 150-jährige Geschichte der „Höheren Bildung“ in der Stadt Warstein erinnert. Zum einen mit einem Denkmal auf Grundlage des Satz des Pythagoras, zum anderen mit einem Bild des ehemaligen Progymnasiums an der Wand der Tiefgarage. Dort, wo das 1874 erbaute Schulgebäude bis zu seinem Abriss Mitte der 1970er Jahre gestanden hatte.
Die Idee eines Denkmals war Ende 2018 entstanden, als die Feierlichkeiten für 150 Jahre Höhere Bildung in Warstein geplant wurden. Schulleiter Bernd Belecke, Ortsvorsteher Dietmar Lange und Bernd Schrewe von der Werbeagentur Mues und Schrewe – alle ehemalige Schüler des Europagymnasiums – hatten den Gedanken, „dass wir die Erinnerungen an den Teil der Schulgeschichte, der hier verortet war, erhalten möchten. 100 Jahre hat Höhere Bildung hier mitten in Warstein stattgefunden“, so Belecke bei dem kleinen Festakt zur Enthüllung des Denkmals, der vom Schulorchester unter Leitung von Christian Koch musikalisch begleitet wurde.
Bis zur Realisierung der Erinnerungsstücke an die Geschichte der Höheren Bildung in Warstein und an das Gebäude des Progymnasiums hat es ein paar Jahre gedauert und die Hilfe vieler Menschen benötigt. Bernd Schrewe als gelernter Designer hat mit seinem Team um Robert Pasitka, der selbst bildender Künstler ist, und Torsten Cramer den Entwurf des Denkmals übernommen. Die Schmiede der Benediktiner in Meschede unter Leitung von Pater Abraham Fischer hat für „die handfeste Umsetzung“, so Bernd Belecke, gesorgt. Laurentius Luttermann berechnete die Statik. Markus Teutenberg, der „Meister des Marktplatzes“, wie ihn der Schulleiter bezeichnete, fand den geeigneten Platz, die Mitarbeiter des Betriebshofes stellten das Denkmal auf. Für die Abbildung des Progymnasiums hatte Ortsvorsteher Dietmar Lange seine familiären Beziehungen spielen lassen. Sein Sohn Benedikt und dessen Arbeitgeber, die Werbeagentur Die Wolff, zeichneten für Konzeption und Umsetzung verantwortlich.
Neben viel ehrenamtlicher Arbeit stecken auch fast 20000 Euro in den Projekten. Den mit 3500 Euro größten Betrag stellte die Jubiläumsstiftung der Sparkassen Warstein und Rüthen bereit. Die weiteren Gelder kamen von der Paul Cramer-Stiftung, der Bürgerstiftung Warstein, der Dr. Ernst Grafe-Stiftung, aus Verfügungsmitteln von Bürgermeister und Ortsvorsteher, von zwei Heimatschecks sowie aus Erträgen des Jubiläumsjahrs, berichtete Bernd Belecke.
„Wir sind den Initiatoren dankbar, dass sie so hartnäckig waren“, sagte Bürgermeister Thomas Schöne zur Realisierung des „vorletzten Schritts“ der Marktplatzumgestaltung. Der letzte wird die Aufstellung digitaler Litfaßsäulen sein.
Bernd Schrewe erläuterte kurz die Idee hinter dem Denkmal, wie man die zweidimensionale Mathematik mit Goldenem Schnitt und Fraktalentwicklung „zusammengefaltet hat“ und so den Satz des Pythagoras schließlich in die dritte Dimension gebracht habe. Und er betonte die Bedeutung der Bildung: „Sie hilft uns, das Wahre vom Falschen zu unterscheiden.“
Bericht: Jens Hippe vom Warsteiner Anzeiger, 03.05.2025
Fotos: Dr. Christina Berger und Jens Hippe
Mehr zur Enstehung der Erinnerungsskulptur ->
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