„Für Toleranz und Frieden“

Veröffentlicht am 11. November 2023

Gymnasiasten erschüttert von Besuch im ehemaligen Konzentrationslager

Marina Luse, Warsteiner Anzeiger, 7.11.2023
Im Rahmen einer dreitägigen Exkursion besuchten rund 30 Schülerinnen und Schüler des Europa-Gymnasiums Warstein begleitet von den Lehrkräften Heike Wolf und Stefan Budde die Gedenkstätte Buchenwald. Das ehemalige Konzentrationslager wurde zwischen 1937 und 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Haftanstalt für Zwangsarbeit betrieben. Die Gedenkstätte wurde bereits nach den 50er-Jahren von der DDR erbaut und ab 1990 durch den Freistaat Thüringen neu konzipiert. Sie dient seitdem neben ihren Aufgaben als Friedhof und Ort des Gedenkens und der Erinnerung an die Gräueltaten, die dort während des zweiten Weltkriegs verübt wurden, auch als Lernort, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und zu verstehen, dass es wichtig ist, die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus zu bewahren.

Schon seit mehreren Jahren ist die Fahrt fest im Schulprogramm des Europa-Gymnasiums verankert und findet seitdem regelmäßig statt, um die Unterrichtsinhalte zum Holocaust mit der Wirklichkeit an einem der Orte zu verknüpfen. Durch Stefan Lochner, einen Mitarbeiter der Gedenkstätte, wurden die Jugendlichen an das Thema herangeführt, er beantwortete Fragen, die die Schüler ihm stellten. Anschließend besichtigten sie das Gelände des Konzentrationslagers und besuchten die Dauerausstellung zum Thema Ausgrenzung und Gewalt. Stefan Lochner klärte die Schülerinnen und Schüler über die historischen Ereignisse der deutschen Geschichte auf.

Der erste Fokus lag auf dem Thema „Ankunft im Lager“, wobei den Jugendlichen der Bahnhof, der „Caracho-Weg“ und das Desinfektionsgebäude gezeigt wurden. Als nächstes bekamen die Schüler einen Einblick in die Führersiedlung und das Krematorium, dessen Besuch für viele Teilnehmer zu einem der erschütterndsten Momente gezählt hat. Auch lernten sie vieles über die Zeit nach der Befreiung der Häftlinge mit der Nutzung des Geländes als „Speziallager“ der sowjetischen Militäradministration. Bei einem gemeinsamen Rundgang machte man Station am Mahnmal, das den Gefangenen des Lagers ein besonderes Denkmal setzen soll. Abschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, in Kleingruppen zu Themen, die sie vertiefen wollten – wie zum Beispiel „Jugend im KZ“ oder „Befreiung der Häftlinge“ – zu recherchieren. Später stellten sie ihre Ergebnisse im Plenum vor.

„Der Besuch der Gedenkstätte Buchenwald war eine wichtige Lektion der Geschichte für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe“, so das gemeinsame Fazit der Fahrtteilnehmer: „Die Erfahrungen, die wir dort gemacht haben, werden uns wohl noch lange in den Köpfen bleiben und womöglich auch helfen, eine bessere Zukunft zu gestalten, indem wir für Toleranz und Frieden eintreten.“

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