Möglichkeit für Schule, Geologie, Chemie und Naturkunde in heimatlichen Steinbrüchen zu vertiefen / Erste Exkursion hat bereits stattgefunden
Das Familienunternehmen Westkalk und das Europa-Gymnasium Warstein haben eine „lockere Kooperation“ vereinbart. Demnach
nutzt die Schule die Möglichkeit, Geologie, Chemie und Naturkunde in den heimatlichen Steinbrüchen zu vertiefen.
Westkalk bietet im Betrieb Kallenhardt ein Labor sowie moderne Besucherzentren in Warstein und in Kallenhardt, wo Unterricht beziehungsweise Vorträge stattfinden können. Bereits kurz vor den Sommerferien war Studienrat Robin Richter mit einer Chemie-Projektgruppe der Jahrgänge 7 bis 9 zu einer Exkursion im Steinbruch Kallenhardt.
„Wir freuen uns und nehmen das Info-Angebot gerne an“, erklärte dazu Bernd Belecke, Direktor des Gymnasiums. „Wir nutzen das natürliche
Ambiente gerne. Das hilft uns, den manchmal abstrakten Lehrstoff an den konkreten Lebensumständen festzumachen. Zudem können wir
das vor Ort umstrittene Nebeneinander von Trinkwassergewinnung und Steinabbau aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten.“
Für das Unternehmen Westkalk nahm Geschäftsführer Franz-Bernd Köster Stellung: „Als heimisches Familienunternehmen sehen wir uns einerseits in der Verantwortung, den Schulen solche Angebote zu machen. Gleichzeitig wollen wir aber nicht als „Ersatzlehrer“ auftreten oder
uns gar in Unterrichtsinhalte einmischen. Wir stehen allerdings gerne für kritische Fragen und einen offenen Dialog zur Verfügung.“
Im Rahmen der Exkursion vermittelte Robin Richter seinen Schülerinnen und Schülern bereits einige Aha-Momente: Sie konnten Kalkstein
als Produkt für den technischen Kalk-Kreislauf und als Vorprodukt für Zement erkennen, mit dem letztlich der europäische Markt beliefert
wird. Dazu gehörte aber auch die Auseinandersetzung mit Gesteinsformationen und chemischen Aspekten. So wurde im Beisein von Dr.
Guido Mausbach (Technischer Leiter bei Westkalk) das klassische Branntkalk-Experiment im Labor vorgeführt: Kalksteine, die bei der Firma
Calcis in Warstein bei ca. 1000 Grad zu weißem Branntkalk „gebacken“ werden, wurden zerbröselt und mit Wasser abgelöscht. Der gelöschte,
weiße Kalk kann für Mörtel und andere Baustoffe weiterverarbeitet werden.
Aus: Soester Anzeiger vom 11.09.2018.
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