Ergebnis der Juniorwahl: AFD mit 7,2 Prozent deutlich schwächer als im Bund

Veröffentlicht am 16. Juni 2024

CDU im Gymnasium stärkste Partei

„Das Ergebnis der Wahl ist zufriedenstellend“, sagt Thilo Kariotis, Schüler der Klasse 11, über den Ausgang der Juniorwahl zur Europawahl am Europa-Gymnasium Warstein. Zur Wahl berechtigt waren insgesamt 120 Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 und 11, wovon 83 eine Stimme abgaben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 69,17 Prozent. Deutschlandweit nahmen rund drei Viertel der wahlberechtigten Schüler an der Juniorwahl teil. Durchgeführt wurde sie in Warstein vom Sozialwissenschafts-Kurs der Stufe 11 von Lehrer Christian Scheinert, der die Ergebnisse auswertete und sie nun der Schülerschaft vorstellte.

Das Wahlergebnis ist am Europa-Gymnasium im Vergleich zu anderen Schulen sowie der bundesweiten Juniorwahl anders ausgefallen, hat Wahlsieger CDU hier einen deutlichen größeren Stimmenanteil als beim Juniorwahl-Gesamtergebnis. In Deutschland hat die CDU bei Jugendlichen 20,9 Prozent erreicht, bei den Warsteinern hatte sie mit 32,5 Prozent bei der Juniorwahl einen deutlich höheren Anteil der Stimmen. Das CDU-Ergebnis lag sogar über dem bei der „richtigen“ Wahl, bei der die Partei auf 30 Prozent kam.

Text: Marina Luse, 15.6.24, Warsteiner Anzeiger

Mehr Stimmen haben auch die Grünen mit 13,3 Prozent, was rund 5 Prozent über dem deutschlandweiten Durchschnitt der Juniorwahl liegt. Die FDP, die LINKE aber vor allem auch die SPD weisen ähnliche Ergebnisse zum Gesamtergebnis auf.

Was im Vergleich zu anderen Wahlergebnissen am Europa-Gymnasium auffällt ist, dass die AfD mit 7,2 Prozent am Gymnasium Warstein deutlich weniger Stimmen bekommen hat, als im Gesamtergebnis. Lilly Sprenger, Schülerin der Klasse 11, sagt dazu: „Es beruhigt mich zu sehen, dass der Wert hier deutlich unter dem bundesweiten Ergebnis von 14,5 Prozent liegt.“

Thilo Kariotis ergänzt: „Dieses Ergebnis zeigt, dass die Schulgemeinschaft bei uns mehrheitlich gegen den Rechtsextremismus eintritt, was an anderen Schulen leider nicht der Fall ist.“

Genau so viele Prozente wie die AFD hat die PARTEI, die sich häufig satirischer Mittel bedient, am Europa-Gymnasium bekommen. Mit 7,2 Prozent liegt sie über dem Bundesergebnis von 4,9 Prozent. Auffällig ist auch, dass die Parteien, die unter die Kategorie „Sonstige“ fallen, deutlich an Stimmen dazu gewannen. Sie erzielten insgesamt 13,3 Prozent.

Sozialwissenschafts-Lehrer Christian Scheinert freut es, dass die Schüler und Erstwähler des Gymnasiums Warstein trotz „sichtbarer Meinungsunterschiede gemeinsam für eine Zukunft in Demokratie einstehen“. Der Normalfall ist das in der heutigen Zeit unter den Jugendlichen allerdings nicht. Viele Schüler berichten, dass die Wahlergebnisse der Europawahl mit deutlichem Rechtsruck beunruhigend und erschreckend seien. Froh sind sie, dass dies in ihrem Umfeld weniger der Fall ist.

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