Dr. Ernst Grafe gestern verstorben

Veröffentlicht am 18. Dezember 2018

Das Europa-Gymnasium Warstein trauert um seinen verstorbenen Freund und Förderer, dem diese (seine) Schule sehr am Herzen lag!

Mehr als ein Jahrzehnt war Dr. Ernst Grafe fast täglich als interessierter Begleiter des schulischen Alltags und vieler Projekte in unserer Schule und nahm dabei sehr oft auch am Unterricht der Oberstufe teil. Mit seiner sehr großzügigen Stiftung – der Dr. Ernst Grafe Stiftung – schuf er 2007 eine dauerhafte finanzielle Grundlage für viele attraktive Projekte unseres Schulprogramms. Bis zuletzt nahm er dabei als Stiftungsratmitglied an den Sitzungen teil und diskutierte lebhaft über die Vergabe der Stiftungsgelder mit.

Dr. Ernst Grafe, Zahnarzt im Ruhestand, hatte in den 1930er Jahren selbst die Höhere Schule in Warstein besucht, die seit ihrer Gründung 1869 als Progymnasium bekannt war. Er musste damals noch nach Brilon wechseln, um dort die Oberstufe besuchen und die Abiturprüfung ablegen zu können.
„Ich bin recht gerne zur Schule gegangen, habe gerne gebastelt und musiziere bis heute leidenschaftlich gerne“, so begründete Dr. Ernst Grafe, der Orgel, Cembalo und Klavier spielte, einmal seine Beweggründe für die Einrichtung der Stiftung.

Dr. Ernst Grafe oder auch „TUKA“, wie ihn wohl jede/r in Warstein nannte – und er sich selbst auch -, lagen dabei vor allem die Musik und die Naturwissenschaften am Herzen. Mit seiner Stiftung förderte er deshalb die Ausstattung der Fachschaft Musik, das Projekt Bläserklasse und das Schulorchester. Für ihn war es jedes Jahr ein großes Anliegen und eine große Freude, im Rahmen des Schulkonzertes die Verteilung der Gelder aus der Stiftung vorzunehmen. Besonders bedacht wurden dabei immer auch die Naturwissenschaften und Projekte wie „Jugend forscht“. Hier begleitete er die Schülerinnen und Schüler zu den Wettbewerben und auf Exkursionen.

Für dieses Engagement wurde Dr. Ernst Grafe von der damaligen NRW-Schulministerin Barbara Sommer bereits im Jahr 2008 besonders gewürdigt. „Die Schullandschaft wäre um vieles ärmer ohne Menschen wie ihn“, betonte sie damals.

Im Kreis des Kollegiums war er ein stets gern gesehener Gast, der selbstverständlich auch an Lehrerausflügen und Feiern teilnahm. Noch vor drei Jahren, im Alter von 87 Jahren, erschien Tuka mit dem aktuellen Schulbuch im Philosophieunterricht; – neben dem Fach Geschichte ein weiteres seiner Steckenpferde.

Seit zwei Jahren wurden seine Besuche krankheitsbedingt stetig seltener.

Wir sind dankbar dafür, ihn gekannt und als Freund unserer Schulgemeinde erlebt haben zu dürfen. Wir werden immer wieder gerne an viele gemeinsame Erlebnisse zurückdenken und ihm ein ehrendes Andenken bewahren.

Foto: M. Böckmann, WP

 

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