Die Bedeutung Europas vermittelt

Veröffentlicht am 8. Mai 2019

Susanne Metzler tauscht Büro in Brüssel für einen Abend mit Gymnasium-Forum

Wie ist die Europäische Union eigentlich aufgebaut und welche Vorteile bringt sie für jeden Einzelnen? Diese und viele weitere Fragen ließen sich die Neuntklässler des Europa-Gymnasiums anlässlich der Europawoche beantworten.

Text: Laura Heppelmann, Q2, Warsteiner Anzeiger, 8.5.19

 

Seit der Zertifizierung als Europaschule im Oktober 2017 steht am Warsteiner Gymnasium alles im Zeichen Europas. Ein erweitertes Fremdsprachenangebot, internationale Austauschprogramme und vertiefte Auseinandersetzungen mit Europa im Schulunterricht sollen es unter anderem ermöglichen, dass sich die Schülerinnen und Schüler bewusst mit dem Thema Europa auseinandersetzen und seine enorme Bedeutung erkennen.

Anlässlich der EU-Parlamentswahlen am 26. Mai wurde an interessierten Schulen eine Europawoche ausgerufen, um den Europa-Gedanken weiterzugeben. Bereits im Vorfeld hatte das Warsteiner Gymnasium einen Preis in Höhe von 2000 Euro für die zahlreichen und
bunten Programmideen gewonnen.

Den Startschuss gab am Montagabend das Projekt „Europäisch genießen“, bei dem sich alle Neuntklässler im Forum trafen, um unterschiedlichste selbstzubereitete Speisen aus verschiedensten Ländern zu genießen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Stefan Budde, der die Europawoche gemeinsam mit Schulleiter Bernd Belecke und Jan Harlaß organisiert hatte, übergab dieser an Susanne Metzler, den Gast des Abends. „Susanne Metzler ist nur für uns aus Brüssel angereist, und das unterstreicht eindrucksvoll den Stellenwert Europas“, fasste Budde zusammen.
Susanne Metzler ist stellvertretende Leiterin der Vertretung des Landes Nordrhein-Westfalen bei der EU und somit eine Spezialistin, wenn es um Europa geht, was sie schleunigst unter Beweis stellte. „Das ist eine tolle Idee, ich bin sehr gerne zu euch gekommen“, verriet sie.
Um den Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse einen guten Gesamtüberblick zu verschaffen, begann Metzler zunächst mit einer Zusammenfassung der Europäischen Geschichte. Angefangen im Jahr 1957 mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge, die die Gründung der Europäischen Union vorsahen, bis hin zum Brexit 2017, wurden alle zentralen und bedeutsamen Daten angemerkt. Die Europäische Union zähle 512,6 Millionen Einwohner und verbinde sich durch eine fast einheitliche Währung und durch eine Europa-Hymne, erklärte Metzler und lud die Neuntklässler durch zahlreiche Nachfragen zum Miträtseln ein.

Auch die wichtigsten Institutionen wie die Europäische Kommission oder der Europäische Rat wurden genauer ins Visier genommen. Beispielsweise bilde der Rat die höchste Ebene der politischen Zusammenarbeit zwischen den EU-Ländern.
Nach einem kleinen Ratespiel, bei dem die Schülerinnen und Schüler einigen Porträts den richtigen Politiker zuordnen sollten, ging Metzler zum Aufbau des Europäischen Parlaments über, den sie zur Veranschaulichung mit dem etwas geläufigeren Landesparlament verglich, da das EU-Parlament ebenfalls mit Fraktionen und Parteien besetzt sei.
„Für Deutschland sitzen 92 Abgeordnete im Parlament. Das sind die meisten Plätze, da Deutschland der größte Mitgliedsstaat ist“, erläuterte Susanne Metzler mit einem Blick auf Frankreich mit vergleichsweise wenigen 74 Sitzen.

Aber warum bringt die Europäische Union nun Vorteile für jeden Einzelnen mit sich?
„Gemeinsam ist man stärker“, lautete Metzlers aussagekräftige Zusammenfassung. Zudem bringe die EU unter anderem wichtige Bausteine wie Frieden, Wohlstand und Sicherheit mit sich. Aber auch Werte wie Respekt, Freiheit und Demokratie, die offenen Grenzen oder internationale Projekte wie Erasmus ergeben sich aus dem Zusammenschluss der europäischen Länder und betreffen somit jeden Einzelnen, da jeder von diesen Vorteilen Gebrauch mache.

Zum Abschluss betonte Susanne Metzler nochmals die Wichtigkeit der bevorstehenden EU-Parlamentswahlen, um die Neuntklässler zu animieren, Freunde und Familie darauf aufmerksam zu machen, bevor zu einer angeregten Fragerunde übergegangen werden konnte. Den Jugendlichen brannten zahlreiche Fragen unter den Nägeln, wie zum Thema Uploadfilter, die Metzler verständlich beantwortete und diskutierte.

Der Abend ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern einen guten Überblick über die Europäische Union zu erlangen und sich auch den politischen Aspekten „kulinarisch zu nähern.“

Weiter ging es am Dienstag mit „Pulse of Europe“ mit der gesamten Schülerschaft auf dem Schulhof. Am Donnerstag folgt das Projekt „Europa und ich“ am Aldegrever-Gymnasium in Soest, wo sich alle Europaschulen des Kreises Soest treffen, um gemeinsam in Workshops und einer anschließender Juniorwahl zu arbeiten. Der letzte Tag der Europawoche hält für die Klasse 9a ein Planspiel der Agentur „pro-fundus-eu“ bereit und behandelt das Thema der Gesetzgebungsverfahren der EU mit dem Schwerpunkt auf Migration.

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