Veröffentlicht am 14. März 2025
Bilsteintaler und die Wildpark-AG des Europa-Gymnasiums starten Vorbeitungen / Multifunktionsfläche

In den Wildpark im Bilsteintal werden neue Bewohner einziehen und damit für neues Leben im verwaisten Wildschwein-Gehege sorgen. Der Vorstand des Trägervereins hat entschieden, dass dort Damwild angesiedelt werden soll. Diese waren dort schonmal heimisch, bis vor etwas mehr als einem Jahrzehnt lebten einige von ihnen zusammen mit den Sikas im Gehege. Vor dem Einzug sind aber noch umfangreiche Arbeiten notwendig, bei denen das Team der Wildpark-AG kräftig mit anpackt.
Im September musste der Bilsteintal-Verein die Haltung von Wildschweinen aufgeben. Aufgrund der drohenden Seuchengefahr durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) hatte das Kreis-Veterinäramt erhebliche Auflagen vom Verein gefordert, dazu zählten auch drei Zäune. Mit Öffnungszeiten und Aufsicht sollte man zudem sicherstellen, dass keine Essensreste, die den ASP-Erreger enthalten könnten, ins Gehege geworfen werden. „Das war nicht mit unserem Vereinsziel, rund um die Uhr einen kostenlosen und freien Zugang zum Wildpark und zu den Gehegen mit den Tieren zu ermöglichen, zu vereinbaren gewesen“, so Vorsitzender Bernd Belecke.
Für die Verantwortlichen im Bilsteintal war sofort klar, dass das Gehege nicht leer bleiben soll. Als schwierig gestaltete sich aber die Suche nach einer passenden Tierart, denn diese sollte auf jeden Fall heimisch sein, zudem waren für den Verein noch andere Dinge in der Entscheidungsfindung ausschlaggebend wie etwa der Pflegeaufwand, die Art des Futters und auch die Größe der Tiere. Und so entschied man sich für das Damwild, eine mittelgroße Hirschart. Die Tiere erkennt man an ihrem häufig geflecken Sommerfell, die männlichen Tiere haben zudem ein Schaufelgeweih.

Für den Neubezug sind aufwändige Vorarbeiten notwendig. Derzeit sind die Wildpark-AG des Europa-Gymnasiums Warstein sowie weitere ehrenamtliche Helfer des Vereins dabei, das Gehege aufzuräumen, denn die Schweine haben massive Spuren hinterlassen: Durch ihr ständiges Wühlen im Boden wurden viele Steine nach oben befördert, die nun per Hand aufgelesen und entsorgt werden müssen, um eine geeignete Grundlage für neuen Bewuchs des Erdbodens – und damit die Nahrungsgrundlage für die Tiere – zu schaffen. Auch Totholz muss entfernt werden. Rundherum wird es einen komplett neuen Zaun – zugeschnitten auf das Damwild – geben, derzeit arbeitet der Vorstand noch an der Finanzierung. Spenden hierfür nimmt der Verein gerne entgegen.
Zudem nutzt man den Neuanfang im Gehege auch dafür, in diesem zentralen Bereich direkt am markanten Felsmassiv eine Umgestaltung vorzunehmen. So soll der Weg zwischen Bilsteinbach und Gehege verbreitert und daneben eine Multifunktionsfläche mitsamt Strom- und Wasseranschluss geschaffen werden, die vielfältig genutzt werden kann – als Aufenthaltsfläche mit Sitzgelegenheiten für Besucher, als „grünes Klassenzimmer“ für Schulklassen oder auch für Events wie das Frühlingsfest am 1. Mai oder den Abenteuertag des Bilsteintalvereins am letzten Sommerferien-Sonntag. Dafür wird die Gehegefläche etwas verkleinert.
„So groß der Schock anfangs war, für das Tal bietet die Umgestaltung nun eine Chance zur weiteren Attraktivierung“, so Vorsitzender Bernd Belecke. Er freut sich, dass auch jetzt wieder viele Ehrenamtler aktiv daran mitwirken, „das Tal noch schöner zu machen“. Noch nicht abschätzbar ist derzeit allerdings für die Vereinsverantwortlichen, wie schnell sich alle Pläne umsetzen und die Tiere ansiedeln lassen, zumal sich auch erst eine passende Vegetation für die neuen Wildpark-Bewohner bilden muss.
Warsteiner Anzeiger, 13.03.25, CHRISTIAN CLEWING
Wer für den Umbau des Geheges oder für weitere Maßnahmen im Wildpark spenden möchte, findet die Kontodaten auf der Vereinshomepage
www.bilsteintal.de. Dort kann man auch online Mitglied werden und so die Entwicklung des Bilsteintals dauerhaft unterstützen. Auch ehrenamtliche Helfer sind immer willkommen.